Erdgaspreise in Europa auf Zehn-Jahrestief dank Konkurrenz zwischen USA und Russland
Laut der Energie-Beratungsfirma Rystad Energy befindet sich der niederländische Gaspreis, der ein wichtiger Indikator für den Erdgasmarkt in Westeuropa ist, aufgrund einer Angebotsflut auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2010. Das Unternehmen rechnet mit einer weiteren Preissenkung.
Im September werden die Gasspeicherstandorte in Nordeuropa voll sein, was das Risiko eines weiteren Preisverfalls erhöht", erklärte Niek van Kouteren vom niederländischen Energieunternehmen PZWM gegenüber Bloomberg. "Unter einem bestimmten Preis wären die Produzenten gezwungen, weniger Gas zu fördern. Aber gleichzeitig versuchen große Anbieter wie Russland, den Marktanteil zu erhöhen.
Die Lagerbestände in Nordwesteuropa, Italien und Österreich erreichten am 28. August laut Berichten 62,3 Milliarden Kubikmeter, was 94 Prozent der Kapazität entspricht. Trotz sinkender Gaspreise haben Russland und die USA in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ihre Exporte stark erhöht. Russland deckte im vergangenen Jahr 38 Prozent des europäischen Gasbedarfs ab.
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Daten der US Energy Information Administration (EIA) zeigen, dass die Flüssiggas-Exporte der USA nach Europa im Jahr 2018 13-mal so hoch waren wie im Jahr 2016. Dieser Anstieg erfolgte trotz der Tatsache, dass der Gasexport der USA auf den Seeweg beschränkt ist. Das hat Washington aufgrund der niedrigen europäischen Preise gezwungen, Erdgas mit Verlust zu exportieren.
Als zwei der weltweit größten Gasproduzenten sind Russland und die USA natürliche Konkurrenten in einem offensichtlichen Wettlauf nach unten. Nicht nur auf dem lukrativen asiatischen Markt, sondern jetzt auch in Europa. Beide Länder haben trotz des niedrigen Preisniveaus immer mehr Gas nach Europa befördert", sagte Carlos Torres-Diaz, Leiter der Gasmarktforschung von Rystad.
Der russische Energiekonzern Gazprom sagte letzte Woche, dass seine Exporte nach Europa in diesem Jahr auf 192 Milliarden Kubikmeter sinken werden, was 4,5 Prozent weniger ist als die Rekordmenge von 2018. Auch der durchschnittliche Gaspreis dürfte im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent sinken. Gazprom plant jedoch nicht, den Gashahn aufgrund der niedrigen Gewinnaussichten zuzudrehen.
"Wenn wir eine Gelegenheit haben, machen wir zusätzliche Verkäufe", sagte Michail Malgin, der stellvertretende Abteilungsleiter bei Gazprom Export.
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