Medien: Nordkorea wird größter Schuldner Schwedens

Pjöngjang hat eine Rekordverschuldung gegenüber der skandinavischen Nation angehäuft, die 2,8 Milliarden schwedische Kronen erreicht hat, berichten lokale Medien, die sich auf die Regierungsbehörde berufen, die Exportgeschäfte absichert.

Die unbezahlte Rechnung besteht aus Posten wie etwa 1.000 Volvos des Modells 144, Bergbaumaschinen des Industrieunternehmen Atlas Copco und anderer schwedischer Hersteller. Die Artikel wurden bereits in den 1970er Jahren nach Nordkorea verschifft, das Land hat die Schulden bisher aber noch nicht beglichen.

Rund 45 Jahre nach Ablauf der Frist stieg die Anfangsverschuldung Nordkoreas von 600 Millionen Kronen (57 Millionen Euro zum aktuellen Kurs) auf 2,8 Milliarden (266 Millionen Euro), sagte der Chefanalyst der Schwedischen Exportkreditagentur (EKN), die als Kreditversicherer für Handelsgeschäfte von Unternehmen fungiert, dem Radiosender Sveriges Radio. Stefan Karlsson erklärte, dass die Summe aufgrund des erhöhten Zinsniveaus sprunghaft angestiegen sei und in einem Jahr um 100 Millionen Kronen (9,6 Millionen Dollar) gestiegen sei, was Nordkorea zum Hauptschuldner Schwedens mache. Zuvor war Kuba in dieser Position.

Schweden erhielt die letzte Zahlung von Nordkorea in den späten 1980er Jahren. Karlsson sagte, dass die Chance, das Geld zurückzubekommen, angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation Nordkoreas, ziemlich gering ist.

Einige der exportierten Volvos wurden bereits zuvor in Nordkorea entdeckt. Schon im Jahr 2016 veröffentlichte die schwedische Botschaft in Pjöngjang ein Foto, das eines der "noch unbezahlten" Autos zeigt. Es wurde angeführt, dass es als Taxi in der nordöstlichen Stadt Ch’ŏngjin verwendet wird.

EKN erinnert Nordkorea angeblich zweimal im Jahr an die Rückzahlung der Schulden. Die Anfragen bleiben jedoch in der Regel unbeantwortet.