Zu teuer für Trump: USA und Südkorea einigen sich auf Einstellung von Großmanövern

Washington und Seoul werden ihre großen bisherigen Kriegsmanöver "Foal Eagle" und "Key Resolve" nicht mehr durchführen, sagte das südkoreanische Verteidigungsministerium am Sonntag. Die Erklärung kommt wenige Tage, nachdem US-Präsident Trump sich über die Kosten der Übungen beschwerte.

Die Absage der jährlichen Kriegsspiele, deren Beginn wieder ursprünglich für das Frühjahr geplant war, wurde vom südkoreanischen Militär angekündigt. Anlass sind die Details eines Telefonats zwischen dem amtierenden US-Verteidigungschef Patrick Shanahan und seinem südkoreanischen Amtskollegen Jeong Kyeong-doo, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap.

Seoul teilte mit, dass dieser Schritt zur Einstellung der Manöver zur Unterstützung der diplomatischen Bemühungen um eine nuklearfreie koreanische Halbinsel dienlich sei. Die Übungen finden seit dem Jahr 2001 statt. Traditionell werden sie alljährlich im Februar und März durchgeführt. Nordkorea betrachtet das regelmäßige Säbelrasseln der Alliierten als eine Vorbereitung auf eine mögliche Invasion gegen sein eigenes Staatsterritorium.

"Die Gesprächspartner machten deutlich, dass die Entscheidung der Allianz über die Anpassung der Übungen die Erwartung beider Länder widerspiegelt, die diplomatischen Bemühungen zum Abbau von Spannungen und zur vollständigen Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel durch eine endgültige, vollständig geprüfte Methode zu unterstützen", sagte das Ministerium in einer Erklärung.

Dass die USA und Südkorea die teuren Kriegsspiele aufgeben, heißt indes nicht, dass sie militärische Übungen generell aufgeben. Sie planen neue Kommando-Übungen und werden weiterhin Feldmanöver durchführen, heißt es von lokalen Medien. Es wird jedoch erwartet, dass diese in einem deutlich kleineren Maßstab durchgeführt werden.

Im Vorfeld der Ankündigung sagten ungenannte US-Beamte dem Fernsehsender CNN, dass Washington und Seoul stattdessen Übungen "auf einer Ebene kleinerer Einheiten" durchführen könnten, die "virtuelles Training" beinhalten würden. NBC News berichtete unter Berufung auf US-Beamte, dass die großen Kriegsspiele durch "missionsspezifische Ausbildung" ersetzt würden.

Trump sagte nach seinem Hanoi-Gipfel mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un in dieser Woche, dass die Übungen mit Südkorea "lustig und schön" seien, aber eine "sehr, sehr teure Sache", und dass er die Übungen "vor langer Zeit aufgegeben" hätte.

An "Foal Eagle" nehmen in der Regel etwa 11.500 US-Truppenangehörige teil. Auf südkoreanischer Seite partizipieren bis zu 290.000 Streitkräfte. Die Übungen umfassen Luft-, Boden- und Marineoperationen. "Key Resolve" ist eine computer-simulierte Kriegsübung, an der etwa 12.200 US-amerikanische und 10.000 südkoreanische Soldaten teilnehmen.

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