Nord Stream 2: USA drohen mit Sanktionen gegen zwei europäische Unternehmen
Die in der Schweiz ansässige Allseas Group und die italienische Saipem könnten mit US-Sanktionen konfrontiert sein, da sie an dem stark umstrittenen Projekt, der Gazprom-eigenen Nord Stream 2 AG, beteiligt sind, so eine Quelle der Bundesregierung gegenüber dem Handelsblatt.
Allseas wird Berichten zufolge über 90 Prozent der angefeindeten Pipeline verlegen, während Saipem seinen Teil der Arbeiten bereits abgeschlossen hat.
Nord Stream 2 wird vom russischen Energiekonzern Gazprom in enger Zusammenarbeit mit den deutschen Öl- und Gasunternehmen Wintershall und Uniper, dem französischen multinationalen Unternehmen Engie, dem britisch-niederländischen Energiekonzern Royal Dutch Shell und dem österreichischen Energieunternehmen OMV realisiert.
Die Trump-Administration hat ihre Ablehnung des Pipeline-Projekts Nord Stream 2 wiederholt zum Ausdruck gebracht und angedroht, sekundäre Sanktionen gegen europäische Unternehmen zu verhängen, die mit dem von Gazprom geführten Unternehmen zusammenarbeiten. Am Montag sagte Richard Grenell, US-Botschafter in Deutschland, gegenüber Medien, dass die an der Pipeline arbeitenden Unternehmen "immer in Gefahr sind, weil Sanktionen immer möglich sind".
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Washington behauptet, dass diese zweite Pipeline, die von Russland nach Deutschland auf dem Boden der Ostsee verlaufen und die Kapazität der bestehenden Pipeline von 55 Milliarden Kubikmetern pro Jahr verdoppeln soll, die Energiesicherheit und -stabilität Europas gefährden würde. Über Nord Stream 2 sollen in Zukunft angeblich 70 Prozent des russischen Gasabsatzes in die EU fließen.
Kleinere Mitgliedsländer der EU sprachen sich gegen das Projekt aus, das jedoch für Deutschland und andere EU-Staaten von entscheidender Bedeutung ist. Polen, Lettland, Litauen, Rumänien und Ungarn kritisierten das Projekt scharf. Die Ukraine, die früher von der Gasdurchleitung aus Russland nach Europa profitierte, tritt entschieden gegen Nord Stream 2 auf.
Laut dem Handelsblatt ist die Bundesregierung in Berlin zutiefst darüber besorgt, dass die Regierung im Weißen Haus unverändert droht, diesem für die deutsche Wirtschaft sehr wichtigen Projekt ernsthafte Hindernisse in den Weg zu legen. Berichten zufolge versuchen die deutschen Behörden, Einfluss auf Washington auszuüben, um diese Einmischung in die europäische Energiepolitik zu stoppen.
Der Bau des Pipeline-Projekts Nord Stream 2 wurde von Deutschland, Finnland und Schweden genehmigt, die Arbeiten sollen Ende 2019 abgeschlossen sein. Dänemark ist das einzige Land, welches das Projekt bisher nicht genehmigt hat. Im vergangenen Jahr erklärte die Nord Stream 2 AG, dass das Konsortium die dänischen Hoheitsgewässer meiden könnte, wenn es keine Genehmigung erhält.
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