Duma-Abgeordneter: Russlands Alternative zu SWIFT kurz davor, das Original zu verdrängen
Der Vorsitzende des russischen parlamentarischen Ausschusses für Finanzmärkte in der Staatsduma, Anatoli Aksakow, hat erklärt, dass das in Russland herausgearbeitete Alternative Zahlungstransfersystem zu SWIFT heute schon populärer sei als deren Konkurrenz.
Er meinte, dass Moskau bereits Gespräche mit chinesischen, türkischen und iranischen Finanzregulierungsbehörden über die Integration des Systems für den Transfer von Finanznachrichten (SPFS) in die Finanznachrichtensysteme dieser Länder führt. Der Abgeordnete sagte:
Die Anzahl der Nutzer des Transfersystems unserer internen Finanznachrichten ist heute höher als die der Nutzer von SWIFT. Wir führen bereits Gespräche mit China, dem Iran und der Türkei sowie mit mehreren anderen Ländern über die Verbindung unseres Systems mit deren Systemen. […] Sie müssen angemessen miteinander integriert werden, um Probleme bei der Nutzung der internen Finanznachrichtensysteme der Länder zu vermeiden.
Russland habe bereits einen Kooperationsmechanismus mit Teheran ausgearbeitet und sei von der Möglichkeit von direkten Transaktionen mit iranischen Unternehmen angetan, so der Abgeordnete.
Die russische Zentralbank, die die SPFS entwickelte, verkündete bereits, dass 416 russische Unternehmen und Regierungsorganisationen dem System im September beigetreten seien. Dazu gehören das russische Finanzministerium und große staatliche Unternehmen, darunter Gazprom Neft, Rosneft, und viele andere.
Die Entwicklung des SPFS begann 2014 als Reaktion auf Washingtons Drohungen, Russland vom SWIFT auszuschließen. Die erste Transaktion im SPFS-Netzwerkes mit einem Unternehmen, das keine Bank war, fand im Dezember 2017 statt.
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SWIFT ist ein Finanznetzwerk, das hochwertige grenzüberschreitende Transfers für Mitglieder auf der ganzen Welt anbietet. Das Unternehmen hat seinen Sitz zwar in Belgien, doch sein Vorstand besteht aus Führungskräften von US-Banken, die dem US-Bundesrecht unterliegen, und es so der US-Regierung ermöglichen, gegen Banken und Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt vorzugehen. Es unterstützt die meisten Interbanken-Meldungen und verbindet über 11.000 Finanzinstitute in mehr als 200 Ländern und Regionen.
Auch die EU befindet sich auf der Suche nach einer Alternative zu SWIFT. Die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini erklärte im Oktober, dass der Block daran arbeite, spezielle Zahlungskanäle für Geschäfte mit der Islamischen Republik Iran zu schaffen.
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