Wirtschaft

Goldman Sachs: US-Sanktionspolitik gegen Russland untergräbt die Reservewährungsposition des Dollars

Washingtons aggressive Politik gegenüber Moskau könnte ein Grund für den jüngsten Rückgang des US-Dollaranteils an den globalen Reserven der russischen Zentralbank sein, so ein Ökonom der US-amerikanischen multinationalen Investmentbank Goldman Sachs.
Goldman Sachs: US-Sanktionspolitik gegen Russland untergräbt die Reservewährungsposition des DollarsQuelle: Reuters

Der Goldman Sachs Stratege Zach Pandl hat darauf hingewiesen, dass die russische Zentralbank von April bis Juni rund 85 Milliarden US-Dollar von ihrer 150 Milliarden US-Dollar-Beteiligung an den US-Vermögenswerten abgeworfen hat, nachdem das US-Finanzministerium neue Sanktionen gegen russische Geschäftsleute, Unternehmen und Regierungsbeamte angekündigt hatte.

Anfang April erweiterte Washington seine antirussische Sanktionsliste, indem es sieben russische Tycoons, zwölf Unternehmen und 17 hochrangige Regierungsbeamte mit Sanktionen belegte, weil sie angeblich an der Einmischung in die US-Präsidentschaftswahlen 2016 beteiligt waren.

Laut Pandl, der den Posten des Co-Leiters der globalen Devisen- und Emerging-Market-Strategie inne hat, gefährdet die US-Politik der einseitigen Zollerhöhungen und Sanktionen den US-Dollar, der immer noch die globalen Währungsreserven dominiert. Der Ökonom sagte:

Die Zentralbank von Russland hat wahrscheinlich einen großen Teil ihrer in US-Dollar denominierten Vermögenswerte und vielleicht alle ihre US-Treasuries, die von US-Banken gehalten werden, verkauft und sie im zweiten Quartal auf Euro- und Yuan-Anleihen übertragen. […] Das würde mehr als die Hälfte des Rückgangs des Anteils der US-Dollarreserven im Quartal ausmachen.

Nach den jüngsten Daten des Internationalen Währungsfonds sank der Anteil der US-Nationalwährung an den globalen Zentralbankreserven im zweiten Quartal diesen Jahres auf 62,3 Prozent, während die Bestände in Euro, Yen und Yuan als Anteil an den zugewiesenen Reserven zunahmen. Der Experte sagte dazu:

Mehr zum Thema - Putin: US-Dollar wird durch globale Sanktionen untergraben - "ein typischer Fehler eines Imperiums"

Das Sanktionsrisiko scheint einen wesentlichen Teil des beobachteten Rückgangs zu erklären. […] Der Anteil des US-Dollars an den Reserven könnte weiter sinken, wenn andere große Reserveninhaber im Laufe der Zeit ähnliche Veränderungen vornehmen würden wie die Zentralbank von Russland.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.