Indien trägt Streit um US-Zölle auf Stahl und Aluminium vor die WTO
Die Regierung in Neu-Delhi hat ihre zu erwartenden jährlichen Verluste aufgrund der US-Zölle geschätzt und versucht nun, 31 Millionen US-Dollar an Schadensersatz für entgangenen Gewinn aus Aluminium-Exporten und 134 Millionen US-Dollar für Stahl zurückzubekommen. Die US-Zölle liegen bei 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium.
Indien plant zudem Vergeltungsmaßnahmen durch die Einführung ähnlicher Zölle auf Sojaöl, Palmöl und Cashewnüsse aus den USA. Die Führung des Landes ist der Meinung, dass Washington, indem es Exportländern in die USA die hohen Abgaben auferlegt, versuche, andere Länder dazu zu zwingen, "freiwilligen Exportbeschränkungen" zuzustimmen. Die USA hätten außerdem den von der WTO zugelassenen Höchstzoll überschritten.
Laut den WTO-Regeln hat Washington nun 60 Tage Zeit, um die Beschwerde beizulegen. Trump lehnt die Ernennung neuer Berufungsrichter ab, was das Vergleichssystem komplizierter macht.
Die Volksrepublik China, Russland, Japan, Indien, die Türkei und die Europäische Union haben erklärt, dass sie mit den US-Zöllen nicht einverstanden sind und diese sich nicht durch die Sicherheitsbedenken begründen ließen, auf die Washington sich stützt.
Zusammen wollen diese Länder nun 3,5 Milliarden US-Dollar an Entschädigung von den USA erlangen. Wenn ein Land versucht, seine Einfuhren zu reduzieren, sollte es die daraus resultierenden Verluste seiner Handelspartner durch eine Nettozunahme bei den Einfuhren anderer Waren ausgleichen, heißt es in den WTO-Regeln. Die USA weigern sich bislang, dies zu tun.
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