Aus Sorge um ukrainischen Gastransit: USA drohen mit Sanktionen gegen Nord Stream 2
Sandra Oudkirk, stellvertretende Leiterin der Energie-Abteilung im US-Außenministerium, sagte am Donnerstag in Berlin, die USA könnten Sanktionen verhängen, sollte die Erdgaspipeline Nord Stream 2 tatsächlich vollendet werden.
"Schlecht für Ukraine und Europa"
Die Ferngasleitung sei schlecht für die Ukraine und Europa, so Oudkirk weiter. Die Ukraine laufe Gefahr, ihre Bedeutung als Transitland zu verlieren. Die Einnahmen aus dem Gastransport seien für das Land sehr wichtig.
Der Widerstand der USA gegen Nord Stream habe vor allem energie- und geopolitische Gründe, sagte Oudkirk. Sie widersprach aber der Darstellung, die USA seien vor allem gegen die Pipeline, weil sie selber Flüssiggas in Europa verkaufen wollten. US-Präsident Donald Trump hatte Nord Stream 2 mehrfach scharf kritisiert und vor einer Abhängigkeit Europas von russischem Gas gewarnt.
Mehr zum Thema - Bau der Pipeline Nord Stream 2 startet im Greifswalder Bodden
Oudkirk äußerte sich auch skeptisch zu einer möglichen Einigung Russlands mit der Ukraine hinsichtlich der Zukunft des ukrainischen Gas-Transits. Demnach könnte Russland der Ukraine eine bestimmte Menge Transitgases nach dem Bau von Nord Stream 2 garantieren. Es sei jedoch fraglich, ob eine solche Garantie auch faktisch durchsetzbar wäre, sagte Oudkirk.
Der russische Präsident Wladimir Putin will den Gastransit durch die Ukraine auch nach dem Bau von Nord Stream 2 fortsetzen. "Die Lieferungen werden fortgesetzt, wenn dies wirtschaftlich begründet und sinnvoll ist für alle Beteiligten", sagte er bei einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel am heutigen Freitag in Sotschi. Er sehe Nord Stream 2 als wirtschaftliches Projekt, nicht als politisches.
Mehr zum Thema - Gazprom zu Europas steigender Gas-Nachfrage: Notfalls bauen wir noch eine dritte Pipeline
(dpa/rt deutsch)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.