Petro-Yuan sei Dank: Russland und China reduzieren Abhängigkeit vom US-Dollar
China ist der größte Verbraucher von Erdöl auf der Welt und bezieht den größten Teil dieses Rohstoffs aus Russland. Nach wie vor wird der Großteil des Ölhandels beider Länder in US-Dollar abgerechnet. Mit der Einführung des so genannten Petro-Yuan durch China können Moskau und Peking nun stattdessen ihre nationalen Währungen für den bilateralen Handel verwenden.
Die Maßnahme ist Ausdruck des beiderseitigen Bemühens, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Vergangenen Oktober rief Peking ein Zahlungssystem für Transaktionen in Yuan und dem russischen Rubel ins Leben. Dadurch kann bei Abrechnungen für russische Öllieferungen nach China, die inzwischen 60 Millionen Tonnen pro Jahr erreicht haben, auf eine Verwendung des Dollars verzichtet werden.
Mehr zum Thema - China warnt USA vor Handelskrieg
Nach dem Start der Yuan-gestützten Öl-Futures, also börsengehandelte Terminkontrakte, in Shanghai verhandelten Moskau und Peking über die gegenseitige Förderung von Öl-Futures in nationalen Währungen, wie RIA Nowosti berichtete. Im Jahr 2016 startete die Börse in Sankt Petersburg Termingeschäfte im russischen Rubel mit Urals-Öl, der wichtigsten russischen Rohölsorte. Mit Pekings Unterstützung könnte auch der bislang schwache internationale Handel mit Urals-Öl-Futures anziehen.
Chinas neue Öl-Benchmark erlebte ein sehr erfolgreiches Debüt. Am ersten Handelstag in Shanghai wurden 62.500 Kontrakte mit mehr als 62 Millionen Barrel Rohöl zu einem Nominalwert von fast 27 Milliarden Yuan, umgerechnet 3,2 Milliarden Euro, gehandelt, berichtete Zerohedge. Glencore, Trafigura, Freepoint Commodities und andere große Ölhandelsunternehmen nahmen daran teil.
Russland hielt im Februar seine Position als Chinas größter Rohöllieferant. Es lieferte seinem südlichen Nachbarn im vergangenen Monat 5,052 Millionen Tonnen Erdöl. Das entspricht 1,32 Millionen Barrel pro Tag (bpd) und damit 17,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, so Reuters unter Berufung auf die chinesische Zollverwaltung.
Der Handelszuwachs ist auf eine zweite chinesisch-russische Ölpipeline zurückzuführen, die zu Jahresbeginn in Betrieb genommen wurde. Die Ostsibirien-Pazifik-Pipeline (ESPO) verdoppelt Chinas Kapazität zum Import russischen Erdöls.
Mehr zum Thema - Russischer Petrochemie-Riese Sibur stärkt Partnerschaft mit China
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.