Wirtschaft

Lawrow: USA zwingen Europa, russisches Gas aufzugeben und teureres US-amerikanisches LNG zu kaufen

Die Vereinigten Staaten fürchten einen fairen Wettbewerb im Energiesektor und behindern daher die Umsetzung des russischen Gaspipeline-Projekts Nord Stream 2, erklärte Außenminister Sergei Lawrow in einer Pressekonferenz zur Bilanz über das Jahr 2017.
Lawrow: USA zwingen Europa, russisches Gas aufzugeben und teureres US-amerikanisches LNG zu kaufen Quelle: Sputnik

"Es gibt Repressalien im Energiesektor gegen Nord Stream 2. Es sind die USA, die das Projekt als politisiert bezeichnen, was zu einer Spaltung in Europa und zum Ersticken der Ukraine führt", sagte Lawrow am Montag der Presse.

Washington zwingt die Europäer eindeutig dazu, Nord Stream 2 aufzugeben, obwohl die Gaslieferungen über die Pipeline nach Deutschland 2.000 Kilometer kürzer wären als durch die Ukraine und die Transitkosten halbiert werden könnten", unterstrich der russische Diplomat.

Die Europäer "werden gezwungen, viel teureres Flüssiggas aus den Vereinigten Staaten anstatt weiter russisches Gas zu kaufen", fügte Lawrow hinzu und wies darauf hin, dass die USA Russland beim Gas-Export in einem fairen Wettbewerb nicht standhalten könnten.

"Russisches Monopol" durch Nord Stream 2?

Russland plant den Bau der Erdgaspipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee nach Deutschland, was die Möglichkeit schaffen würde, die Kapazität der bestehenden Pipeline von 55 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr zu verdoppeln.

Das Projekt ist auf heftigen Widerstand einiger EU-Mitgliedsstaaten gestoßen. Die baltischen Staaten und Polen spielen dabei eine führende Rolle. Sie sagen, dass die Pipeline den Gastransit durch die Ukraine unterbrechen und zu einem russischen Monopol auf dem EU-Gasmarkt führen würde.

Andere Länder wie Österreich, Ungarn und Deutschland haben sich für den Kauf russischen Gases ausgesprochen, der beträchtlich preiswerter ist als der aus den USA eingeschifften Flüssiggases.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.