Wirtschaft

Bitcoin stürzt unter 90.000 Dollar – Kryptomarkt verliert über 500 Milliarden Dollar in einer Woche

Der Bitcoin fällt unter 90.000 Dollar und löscht alle Jahresgewinne aus. Ein Mix aus makroökonomischer Unsicherheit, institutionellen Abflüssen und Gewinnmitnahmen verstärkt den Druck. Auch Ether stürzt ab. Der Markt verliert binnen einer Woche über 500 Milliarden Dollar an Wert.
Bitcoin stürzt unter 90.000 Dollar – Kryptomarkt verliert über 500 Milliarden Dollar in einer WocheQuelle: RT

Der Absturz kam nicht überraschend, doch die Wucht irritiert selbst erfahrene Marktteilnehmer. In der Nacht auf Dienstag fiel der Bitcoin unter die Marke von 90.000 US-Dollar. Der Kurs erreichte damit den tiefsten Stand seit April und tilgte sämtliche Gewinne, die sich im Jahresverlauf aufgebaut hatten. Innerhalb von 24 Stunden verlor die Leitwährung gut fünf Prozent, innerhalb einer Woche summierten sich die Abgaben auf rund 15 Prozent.

Marktexperten sprechen von einer klassischen Kombination aus makroökonomischer Unsicherheit, Mittelabflüssen institutioneller Anleger und breit angelegten Gewinnmitnahmen. Besonders das nachhaltige Unterschreiten der 100.000-Dollar-Marke wirkt psychologisch schwer. Diese Grenze hielt seit Anfang Mai und galt vielen als Orientierungsanker in einem zunehmend nervösen Marktumfeld.

Im Windschatten des Bitcoins gerieten auch andere bedeutende Kryptowährungen unter Druck. Ether verlor innerhalb einer Woche rund 17 Prozent und fiel auf knapp 3.000 Dollar. Der Gesamtwert aller gut 19.000 auf CoinGecko gelisteten Kryptowährungen schrumpfte binnen einer Woche um über 500 Milliarden Dollar auf rund 3,17 Billionen Dollar.

Neue Zolldrohungen des US-Präsidenten, die Korrektur an den Techmärkten und die Erwartung frischer US-Konjunkturdaten ersticken jede kurzfristige Hoffnung auf Stabilisierung. Die Risikobereitschaft sinkt, während kurzfristig orientierte Anleger zunehmend in die Verlustzone geraten. Laut Daten des Analysehauses CoinGlass liegt deren durchschnittlicher Einstiegskurs bei rund 113.000 Dollar. Ein gefährlicher Wert, denn er schafft zusätzlichen Verkaufsdruck, sobald frustrierte Investoren Positionen liquidieren.

Auch technisch wirkt das Bild angeschlagen. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2022 unterschritt der Bitcoin die 200-Tage-Linie. Formal befindet sich die Kryptowährung damit in einem Bärenmarkt, denn der Kurs notiert mehr als 20 Prozent unter seinem letzten Hoch. Die Stimmung, gemessen am Fear and Greed Index, rutschte mit 14 Punkten in den Bereich extremer Angst.

Dennoch verwerfen einige Analysten die Untergangsszenarien. Sie lesen die gedrückte Marktstimmung als potenziell antizyklisches Signal. Historische Daten zeigen, dass der Bitcoin in früheren Korrekturphasen ähnlich tiefe Rücksetzer verkraftete und sich nach durchschnittlich rund 60 Tagen stabilisierte. Ein vergleichbares Zeitfenster scheint auch diesmal erreicht. Für eine deutliche Erholung bräuchte es jedoch einen externen Impuls, etwa eine spürbare Lockerung der US-Geldpolitik mit zusätzlicher Liquidität. Nur dann könnte der Markt den Übergang von einer technischen Korrektur zu einem neuen Aufwärtszyklus vollziehen.

Für langfristig orientierte Anleger könnte ein Sparplan die Risiken glätten und emotionale Fehltritte verhindern. Rückblickend erzielte ein über Jahre laufender Sparplan höhere Renditen als viele Einmalanlagen. Doch kurzfristig bleibt die Lage fragil. Die Branche, die sich Stabilität erhofft hatte, erlebt ihren nächsten Stresstest. Und die Frage, wie tief der Bitcoin noch fällt, bleibt vorerst offen.

Mehr zum Thema – Sberbank bringt Bitcoin-Anleihe auf den Markt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.