Apple stürzt in China ab: Der Anfang vom Ende der iPhone-Ära

Apple meldet solide Zahlen und verspricht ein starkes Weihnachtsquartal. Doch hinter den beruhigenden Formulierungen steht ein Problem, das sich nicht mehr verdrängen lässt. In China verliert Apple an Strahlkraft – und das trifft den Konzern ins Mark.
Apple erlebt in China eine leichte Abkühlung. Die Erlöse im wichtigsten Auslandsmarkt sanken von 15 auf 14,5 Milliarden US-Dollar. Eine scheinbar kleine Abweichung mit deutlicher Signalwirkung. Über lange Zeit galt das iPhone als Eintrittskarte in eine moderne, erfolgreiche Lebenswelt. Heute hat diese Bedeutung an Kraft verloren.
Viele Verbraucher greifen vermehrt zu Herstellern wie Huawei und Xiaomi. Huawei hat sich nach harten Jahren neu aufgestellt und gilt nun als Symbol selbstbewusster Eigenständigkeit. Ein Huawei zu kaufen, ist für viele Käufer Ausdruck von technischer Souveränität und nationaler Identität. Apple hingegen wirkt zunehmend wie ein Luxusartikel aus einer vergangenen Ära.
Zusätzlich belasten höhere Einfuhrabgaben das Geschäft. Allein in diesem Quartal fielen 1,4 Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Kosten an. Für ein Unternehmen, das auf reibungslose Abläufe angewiesen ist, ist das ein direkter Dämpfer.
Schwerer wiegt jedoch der Eindruck, Apple habe den Anschluss bei künstlicher Intelligenz verloren. Während Samsung, Google und Microsoft mit neuen Funktionen und mutigen Konzepten punkten, wartet man bei Apple weiter auf Versprechen, die später eingelöst werden sollen. Die überarbeitete Siri-Fassung wurde erneut verschoben.
Genau in China ist das fatal. Dort entscheidet die Geschwindigkeit, nicht der Ruf von gestern.
Die iPhone-17-Reihe mag in den USA noch gut laufen. Doch Chinas Wahrnehmung ist entscheidend für Apples Status in der Welt. Wenn dort das iPhone nicht mehr als Leitgerät gesehen wird, verliert Apple global an Richtung.
Die Lage wirkt nicht kurzfristig. Sie hat Struktur. Und sie könnte bestimmen, wie Apple in den kommenden Jahren definiert wird.
Konzernchef Tim Cook bemüht sich um eine Position, die sowohl Washington als auch Peking zufriedenstellen soll. In Peking sprach er laut Regierungsangaben über zusätzliche Investitionen in China. Das Industrieministerium formulierte die Erwartung, Apple möge sich stärker in den chinesischen Markt einbringen, den industriellen Aufbruch des Landes aktiv begleiten sowie gemeinsam mit lokalen Firmen neue Impulse setzen. Konkrete Zahlen fehlen bislang. Apple äußerte sich nicht.
Der Konzern ist in China tief verankert. Absatz, Produktion, Zuliefernetz – alles läuft seit Jahren über das Land. Parallel baut Apple Fertigungsstrukturen in Indien aus, um die Abhängigkeit von chinesischen Standorten zu reduzieren. Cooks Reise fällt in eine Phase zunehmender Konkurrenz zwischen den USA und China. Präsident Donald Trump fordert US-Konzerne auf, mehr Kapazitäten in die Vereinigten Staaten zu verlagern.
Apple kündigte bereits umfangreiche Investitionen in amerikanische Standorte an. Zugleich kursieren Berichte über Pläne, iPhones für den US-Markt künftig in Indien zu fertigen. Indien präsentiert sich als kommende Werkbank Asiens mit junger Bevölkerung sowie attraktiven Kostenstrukturen, steht jedoch vor infrastrukturellen Hürden, die den Ausbau verzögern könnten.
Eine Neuordnung dieser Lieferarchitektur hätte Wirkung auf die gesamte Weltwirtschaft. Weitere Unternehmen könnten ihre Abhängigkeit von China neu bewerten. Eine leise, aber weitreichende Verschiebung industrieller Schwerpunkte zeichnet sich ab.
Wenn China Apple nicht mehr braucht, dann wird auch der Rest der Welt irgendwann nachziehen.
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