Wirtschaft

IWF senkt Prognose: Deutsche Wirtschaft stagniert und bleibt Schlusslicht unter G7-Staaten

Der Internationale Währungsfonds hat seine globale Wachstumsprognose für das Jahr 2025 nach unten korrigiert. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle werden als Grund angegeben. Was Deutschland betrifft, so geht der IWF inzwischen von einer wirtschaftlichen Stagnation aus, statt wie zuvor von einem geringen Wachstum.
IWF senkt Prognose: Deutsche Wirtschaft stagniert und bleibt Schlusslicht unter G7-StaatenQuelle: Gettyimages.ru © Martin Poole

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet in diesem Jahr für Deutschland mit einem Nullwachstum. Damit senkte der IWF erneut seine Vorhersage für das Wirtschaftswachstum in Deutschland, wie aus den Daten der neuen Konjunkturprognose hervorgeht. Zuvor war das Institut noch von einem minimalen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,3 Prozent ausgegangen. 

Damit bleibt Deutschland bezüglich Wachstum auch in diesem Jahr erneut das Schlusslicht unter den G7-Industrienationen. Erst für das kommende Jahr sind die Experten des Währungsfonds etwas optimistischer: Sie erwarten dann ein Wachstum von 0,9 Prozent. Im Januar waren sie allerdings noch von 1,1 Prozent Wachstum ausgegangen. 

Laut IWF droht eine weltweite Wachstumsflaute, wofür vor allem die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump verantwortlich gemacht wird. Der IWF mit Sitz in Washington hatte im Januar noch mit einem globalen Wachstum von 3,3 Prozent gerechnet. Jetzt hat er die Prognose auf 2,8 Prozentpunkte gesenkt. 

Durch die US-amerikanische Zollpolitik werde die Weltwirtschaft auf eine "harte Probe" gestellt, schreibt IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas mit Blick auf die von Trump entfesselten Handelskonflikte. Gourinchas spricht von einer "neuen Ära", durch die das globale Wirtschaftssystem neu geordnet werde. 

Donald Trump hatte am 2. April universelle Zölle gegen alle Länder in Höhe von 10 Prozent angekündigt sowie zum Teil deutlich höhere Zölle gegen einzelne Länder sowie die EU. Diese "maßgeschneiderten" Zölle wurden mittlerweile in vielen Fällen vorläufig ausgesetzt. Das gilt jedoch nicht für China, das mit Importzöllen von 145 Prozent belegt wurde. Peking reagierte mit der Verhängung von Einfuhrzöllen in Höhe von 125 Prozent auf US-Produkte. 

Die zum Zeitpunkt Anfang April fast abgeschlossenen Prognosen hätten über Bord geworfen werden müssen, gab der IWF bekannt. "Obwohl viele der geplanten Zollerhöhungen vorerst auf Eis gelegt wurden, hat die Kombination von Maßnahmen und Gegenmaßnahmen die Zollsätze in den USA und weltweit auf ein Jahrhunderthoch getrieben", so das Finanzinstitut.

Am stärksten betroffen seien "diejenigen, auf die die neuen Zölle direkt abzielen", vorrangig China und die USA, aber mittelfristig auch eine große Anzahl von Ländern in Asien und Europa, erklärten die IWF-Analysten.

Entsprechend korrigierte der IWF seine Prognose für die beiden größten Wirtschaftsmächte nach unten. In den USA werde das BIP demnach nur um 1,8 Prozent wachsen, was einem Minus von 0,9 Prozentpunkten entspricht. Chinas Wachstum veranschlagt der Fonds auf 4 Prozent, was 0,5 Prozent weniger sind als zuvor. 

"Wenn die Länder ihre derzeitige Zollpolitik deeskalieren und sich abstimmen, um für Klarheit und Stabilität in der Handelspolitik zu sorgen, könnten sich die Aussichten sofort aufhellen", heißt es seitens des IWF.

Mehr zum ThemaChina reduziert Rohstoffimporte aus den USA und spricht Warnung an andere Länder aus

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.