
Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters schickt Lira auf Rekordtief

Die türkische Lira ist am Mittwochmorgen gegenüber dem US-Dollar um mehr als zehn Prozent billiger geworden. Somit erreichte ihr Kurs ein Rekordtief. Zeitweilig bot man für einen US-Dollar 41,2 Lira an, während die US-Währung am Vortag noch mit 36,68 Lira gehandelt worden war. Marktanalysten hatten ursprünglich einen Kurs von 40 Lira für einen US-Dollar erst ab dem kommenden Herbst für möglich gehalten. Der Euro wurde am Morgen mit 42,7 Lira gehandelt.

Gleichzeitig rutschte der Leitindex Borsa Insanbul 100 kurz nach der Öffnung der Börse in der Bosporus-Metropole um 6,9 Prozent ab. Vor diesem Hintergrund musste der Aktienhandel vorübergehend ausgesetzt werden. Nach dem Neustart betrug die Talfahrt des Index 4,6 Prozent.
Die Ursache dieses wirtschaftlichen Bebens war die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoğlu. Sie fand nur wenige Tage vor seiner geplanten Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten der größten Oppositionspartei CHP statt. Der Politiker veröffentlichte am Morgen auf der Plattform X ein Video, in dem er davon sprach, dass Hunderte Polizisten vor seiner Haustür stünden. Obwohl sein Land sich im Angesicht einer großen Tyrannei befinde, werde er nicht aufgeben.
Die Staatsanwaltschaft teilte ihrerseits mit, dass Imamoğlu verdächtigt werde, Anführer einer kriminellen Organisation zu sein. Ihm wurden zudem Bestechung, Ausschreibungsmanipulation und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
Laut Medienberichten sollen zudem Haftbefehle gegen rund 100 weitere Personen erlassen worden sein. Das Büro des Gouverneurs der Provinz Istanbul verhängte eine viertägige Demonstrations-, Versammlungs- und Nachrichtensperre. Die nächste reguläre Präsidentschaftswahl soll in der Türkei im Jahr 2028 durchgeführt werden.
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