Wirtschaft

Russland und China diskutieren Gründung gemeinsamer Bank gegen westliche Sanktionen

Eine neue gemeinsame Bank Russlands und Chinas soll gegen westliche Sanktionen resistent sein und einen geschlossenen Zahlungsverkehr ermöglichen. Allerdings gibt es Sorgen vor sekundären Sanktionen.
Russland und China diskutieren Gründung gemeinsamer Bank gegen westliche SanktionenQuelle: Gettyimages.ru © Max Zolotukhin

Russland und China erwägen die Gründung einer gemeinsamen Bank, die den Sanktionen des Westens standhalten soll. Die Bank würde es den beiden Ländern ermöglichen, Zahlungen in einem geschlossenen System abzuwickeln und so ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter auszubauen, sagte Alexei Maslow, Direktor des Instituts für asiatische und afrikanische Länder an der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS.

Die Idee sei bereits vor Jahrzehnten diskutiert worden, damals aber nicht relevant gewesen. Das Konzept sieht nun vor, dass russische und chinesische Banken ihre Vermögenswerte bündeln und Transaktionen innerhalb des Systems durchführen, erklärte Maslow.

"Das bedeutet, dass Filialen ein- und derselben Organisation in Russland und China tätig sind. Diese Zahlungen werden für Dritte nicht sichtbar sein."

Obwohl sich das Projekt noch in einem frühen Stadium befinde, habe es bereits eine lebhafte Diskussion in der chinesischen Geschäftswelt ausgelöst, so Maslow. Chinesische Geschäftsleute, die Russland gegenüber positiv eingestellt seien, zeigten Interesse an dieser neuen Form der Zusammenarbeit.

"Für sie ist es wichtig, dass ihre Waren verkauft werden. Vor allem im Nordosten Chinas gibt es hunderte, wenn nicht tausende Firmen, die ganz auf die Zusammenarbeit mit Russland ausgerichtet sind. Jetzt sind die Verluste für sie enorm. Sie kritisieren eher die eigene Seite, denn aus russischer Sicht gibt es keine Probleme."

Allerdings stehe das Projekt auch vor großen Herausforderungen. Die zentrale Regulierungsbehörde des chinesischen Bankensektors reagiere sehr vorsichtig, erklärte der Experte. Die Angst vor Sekundärsanktionen der USA, die das gesamte chinesische Bankensystem destabilisieren könnten, sei groß. Jedoch stehe China bei politischen Entscheidungen eher auf der Seite Russlands als auf der Seite der USA. 

Er fügte hinzu, dass die Einführung eines einheitlichen Zahlungssystems im Rahmen der BRICS eine weitere optimale Option sei, um den russischen Außenhandel trotz der Sanktionen zu entwickeln und berechenbarer zu machen. "Ein solches System würde alle zufriedenstellen, da mehrere andere Länder sekundäre Sanktionen befürchten", betonte der Analyst.

Die Spannungen im Zahlungsverkehr zwischen Russland und China haben sich seit Dezember verschärft, da das US-Finanzministerium Banken in Drittländern, die sanktionierte russische Institutionen unterstützen, seitdem mit Sanktionen belegen kann. Dies führte dazu, dass zahlreiche chinesischen Kreditinstitute keine Zahlungen von russischen Unternehmen mehr annahmen, was den Handel erheblich beeinträchtigt hat. 

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