Wirtschaft

Bloomberg entdeckt 11-Milliarden-Dollar-Loch in westlichen Sanktionen gegen Erdöl aus Russland

Laut einem Bericht des Medienunternehmens Bloomberg liegen die monatlichen Einnahmen Russlands aus dem Erdölexport jetzt sogar höher als vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges Ende Februar 2022. Die ausschlaggebende Rolle soll dabei die sogenannte Schattenflotte spielen.
Bloomberg entdeckt 11-Milliarden-Dollar-Loch in westlichen Sanktionen gegen Erdöl aus RusslandQuelle: AFP © ANGELOS TZORTZINIS

Das US-amerikanische Medienunternehmen Bloomberg hat Daten des russischen Finanzministeriums analysiert und festgestellt, dass Moskau heute trotz der westlichen Sanktionen gegen seine Erdölbranche sogar mehr Geld gewinnt als vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022. Im entsprechenden Artikel vom 6. Dezember steht, dass Russland allein in diesem Oktober Rohöl im Wert von 11,3 Milliarden US-Dollar verkauft habe. Dies seien 31 Prozent der gesamten Haushaltseinnahmen im fraglichen Monat und die größte Kennzahl seit Mai 2022. Die Rede sei von einem "Loch von elf Milliarden US-Dollar in den westlichen Erdölsanktionen".

Ferner schreibt Bloomberg, dass sich Russlands Einnahmen aus dem Erdölexport im Zeitraum von April bis Oktober dieses Jahres so gut wie verdoppelt hätten. Der russische Erdölgewinn im Oktober 2023 übertreffe sogar den Kennwert jedes beliebigen Monats vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges.

Das US-Medienunternehmen erklärt das Phänomen mit der wachsenden Rolle der sogenannten Schattenflotte. In diesem Jahr hätten Tankschiffe, die einer "Armee von Kleinfirmen" gehörten, ungefähr 45 Prozent des russischen Erdöls befördert. Dies erlaube Russland, die Kontrolle über seine Exporte aufrechtzuerhalten und die Preise kontinuierlich zu steigern. Unter den wichtigsten Abnehmern wird neben China auch Indien genannt. Der Durchschnittspreis für Erdöl aus Russland belaufe sich in Indien auf 72 US-Dollar pro Barrel, was zwölf US-Dollar über dem vom Westen vereinbarten Preisdeckel liege, so Bloomberg.

Unter Berufung auf Eddie Fishman, Experte des Zentrums für Globale Energiepolitik an der Columbia University, schreibt das US-Medienunternehmen, dass der Zugriff auf die Schattenflotte und Alternativen für westliche Schiffsversicherungen nichts Neues seien. Der Iran habe diese Tricks über Jahre hinweg genutzt, um Sanktionen zu umgehen.

"Jetzt, da ein großer Produzent wie Russland sie nutzt, sind sie zum Mainstream geworden."

Seit dem 5. Dezember 2022 ist die von den G7-Ländern, der EU und Australien vereinbarte Preisobergrenze für Erdöl aus Russland in Kraft. Demnach darf Rohöl aus dem eurasischen Land höchstens für 60 US-Dollar pro Barrel verkauft werden. Über diesem Preisdeckel dürfen Reedereien und Versicherer keine Geschäfte mit Russland machen. Diese Strafmaßnahme gilt aber inzwischen als gescheitert. Dies bestätigt auch eine Studie des Forschungszentrums für Energie und Saubere Luft (CREA). Demnach habe der Preisdeckel lediglich im ersten Halbjahr 2023 Wirkung gezeigt. Da allerdings eine konsequente Durchsetzung und Überwachung der Preisobergrenze gefehlt habe, konnte Russland die negativen Folgen in der zweiten Jahreshälfte wieder wettmachen.

Mehr zum ThemaBloomberg: Russische Milliardäre werden trotz Sanktionen immer reicher

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.