Gute Beziehungen zu Moskau: Raiffeisenbank verzögert Trennung von Russland-Geschäft
Die Raiffeisen Bank International (RBI) verschiebt ihren Rückzug aus Russland, berichtet Reuters. Die größte in Russland noch verbliebene westliche Bank wollte ihre lukrative russische Tochtergesellschaft aufgrund des Drucks der Europäischen Zentralbank eigentlich bis September verkaufen. Doch sowohl Österreich als auch die RBI haben sich bisher dem Plan widersetzt, in der Hoffnung, dass der Krieg in der Ukraine bald vorbei sein wird, schreibt die Nachrichtenagentur.
Während Österreich die Ukraine öffentlich unterstützt, gaben mehrere Beamte, die mit Reuters sprachen, zu, dass sie die Beziehungen zu Russland nicht vollständig abbrechen wollen. Die österreichische Seite hoffe, dass sie noch wiederhergestellt werden können. Auch die russische Seite habe klargemacht, man wolle unbedingt, dass die Bank bleibt, so eine Quelle.
Demnach muss die RBI ihren Plan für den Rückzug aus dem russischen Markt noch bei den Aufsichtsbehörden der Europäischen Zentralbank (EZB) einreichen, woraufhin die Bank die Zustimmung der Aktionäre einholen muss. All dies mache einen Rückzug bis September unwahrscheinlich, schreibt Reuters. Darüber hinaus bräuchte die RBI auch die Zustimmung der russischen Zentralbank und des Finanzministeriums sowie – falls die Bank verkauft wird – die des russischen Präsidenten.
Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, soll mit der EZB-Präsidentin Christine Lagarde über den Druck auf die Bank Gespräche geführt haben, sagte ein Gesprächspartner.
Im Februar hatte ein hochrangiger RBI-Beamter zur Financial Times gesagt, dass die Raiffeisenbank für 40 bis 50 Prozent aller Geldströme zwischen Russland und dem Rest der Welt verantwortlich sei. Im Jahr 2022 soll die Bank einen Rekordgewinn von zwei Milliarden Euro aus ihrem Russland-Geschäft eingefahren haben.
Ein Sprecher der RBI behauptete allerdings, dass das Finanzinstitut weiterhin einen Verkauf oder eine Abspaltung anstreben werde und sich verpflichtet habe, sich von ihrem Russland-Geschäft zu trennen. Die Bank prüfe demnach auch einen Verkauf. Dies werde allerdings schwierig sein, vor allem wegen der Unsicherheit, die durch den Marsch der Wagner-Gruppe auf Moskau im vergangenen Monat ausgelöst wurde, so eine weitere Quelle.
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