Wirtschaft

Handel zwischen Russland und China steigt trotz westlicher Sanktionen um fast 30 Prozent

Zu Beginn des Ukraine-Krieges verkündeten die westlichen Mächte, zusätzlich zu ihren eigenen unilateralen Sanktionen, Russland global isolieren zu wollen. Dieses Ziel rückt in immer weitere Ferne, denn der Austausch Russlands mit Drittstaaten wächst tendenziell.
Handel zwischen Russland und China steigt trotz westlicher Sanktionen um fast 30 ProzentQuelle: Legion-media.ru © CFOTO/Sipa USA

Der Handel zwischen Russland und China ist im Jahr 2022 um satte 29,3 Prozent gestiegen und hat einen Gesamtwert von über 190,27 Milliarden Dollar erreicht, wie aus neuen Daten hervorgeht, die die chinesische Zollverwaltung am Freitag veröffentlichte.

Den Zahlen zufolge importierte Russland im Laufe des Jahres Waren und Dienstleistungen im Wert von 114,149 Milliarden Dollar aus China, während China im Gegenzug Waren im Wert von 76,122 Milliarden Dollar aus Russland einführte. Russlands Gesamtimporte aus China stiegen im Jahr 2022 um 43,4 Prozent, während Chinas Importe um 12,8 Prozent zulegten.

Auch beim Gesamtwachstum des Handels zwischen der Volksrepublik und anderen Staaten war Russland weltweit führend: Es machte etwa drei Prozent des gesamten Handels der asiatischen Wirtschaftssupermacht aus.

Mit diesen Zahlen kamen die beiden Länder dem von den Präsidenten Wladimir Putin und Xi Jinping gesteckten Ziel eines jährlichen Handelsvolumens von 250 Milliarden Dollar bis 2024 ein Stück näher.

Der russisch-chinesische Handel hat in den letzten zwei Jahrzehnten dramatisch zugenommen, von weniger als zehn Milliarden Dollar im Jahr 2000 auf heute über 190 Milliarden. Der Handel hat sich stark auf den Kauf russischer Rohstoffe durch den asiatischen Industrieriesen konzentriert, darunter Öl, Gas, Holz und Lebensmittel, sowie auf die Ausfuhr von Fertigwaren und Elektronik in den nördlichen Nachbarstaat.

Die anhaltende Stärkung der russisch-chinesischen Handelsbeziehungen hat sowohl "externe" als auch "interne" Faktoren, sagte Ma Youjun, ein auf die chinesisch-russischen Beziehungen spezialisierter Forscher an der Akademie für Sozialwissenschaften der Provinz Heilongjiang.

Die "externen" Faktoren konzentrieren sich auf die Ukraine-Krise, die "Anfang 2022 ausbrach" und "ein immenses Chaos im gesamten globalen geopolitischen Umfeld verursachte", sagte Ma in einem Interview mit der Agentur Sputnik. Die USA und ihre Verbündeten verhängten fast ein Dutzend Sanktionsrunden gegen Russland und trieben damit "die Preise für wichtige Rohstoffe und Konsumgüter in die Höhe".

Der Sanktionskrieg und eine zunehmend "kompliziertere" geopolitische Lage rund um Russland führten zu einer Verstärkung der chinesisch-russischen Beziehungen, "vor allem im wirtschaftlichen Bereich", so Ma. "Das äußere Umfeld könnte China und Russland dazu veranlasst haben, eine weitere Annäherung im Handel und in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit anzustreben", sagte er.

Neben den externen Faktoren führte Ma auch "interne" Faktoren an, darunter die lange, allmähliche Verbesserung der russisch-chinesischen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen in den letzten drei Jahrzehnten, die sich zu der heutigen "umfassenden Partnerschaft" entwickelt haben.

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