Wirtschaft

Russisches Finanzministerium schließt Öllieferungen zu westlichen Preisen aus

Der russische Finanzminister Anton Siluanow kommentierte die von der EU verabschiedete Ölpreisobergrenze mit den Worten, dass Russland die Ölförderung reduzieren könne, aber auf keinen Fall werde es Öl zu diesen Bedingungen liefern.
Russisches Finanzministerium schließt Öllieferungen zu westlichen Preisen ausQuelle: Gettyimages.ru © sorbetto

In einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Asharq News hat sich der russische Finanzminister Anton Siluanow zum EU-Ölpreisdeckel geäußert. Dem Beamten zufolge könne Russland die Ölförderung im Land einschränken, aber es werde prinzipiell kein Öl zu den vom Westen festgelegten Preisen liefern. Der Minister wörtlich:

"Was sagt die Russische Föderation dazu? Wir werden kein Öl im Rahmen von Verträgen liefern, die die von westlichen Ländern vorgeschlagenen Preisobergrenzen vorsehen werden. Das ist ausgeschlossen."

Siluanow erinnerte auch an die Stellungnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu. "Russland wird kein Öl im Rahmen von Vereinbarungen liefern, die Obergrenzen vorsehen", zitierte der Minister den Staatschef. Dabei gab der Minister zu, dass Russland "möglicherweise" die Produktion teilweise einschränken müsse. Gleichzeitig unterstrich der hochrangige Beamte:

"Aber wir sehen jetzt, dass unsere Unternehmen, unsere Ölproduzenten ihre Lieferrichtungen vom Westen nach Osten, nach Süden, in andere Länder umleiten."

Nach Ansicht des Finanzministers werde die Öl-Nachfrage "nach den Prognosen der Agenturen steigen", sodass Moskau ungeachtet der Kosten neue Absatzmärkte erschließen und neue Logistikrouten entwickeln werde. Anton Siluanow erläuterte die russische Position wie folgt:

"Es handelt sich dabei um ein Verbraucherdiktat, aber mit Marktmethoden, denn heute gilt diese Preisobergrenze für russische Produzenten. Morgen werden die westlichen Länder anderen Erzeugern Preise auferlegen. Das nnen wir nicht akzeptieren."

Am 5. Dezember war ein EU-Embargo für russische Öllieferungen auf dem Seeweg in Kraft getreten. Die EU-Länder einigten sich zudem auf eine Preisobergrenze von höchstens 60 US-Dollar (56,94 Euro) pro Barrel für russisches Öl, das auf dem Seeweg verschifft wird. Die gleiche Entscheidung wurde von den G7-Ländern und Australien angekündigt. Westliche Länder verboten ihren Unternehmen, Transport-, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen für Tanker zu erbringen, die Öl aus Russland zu einem höheren als dem vereinbarten Preis transportieren.

Unterdessen bereitet Russland ein Dekret vor, um auf diese Maßnahmen entsprechend zu reagieren. Der stellvertretende Ministerpräsident Alexander Nowak erklärte bereits, dass Russland plane, bis Ende des Jahres einen Mechanismus zu erstellen und einzuführen, der es russischen Unternehmen untersagen werde, Öl im Rahmen der Preisobergrenze zu handeln.

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