Trotz Rufe nach Abkoppelung: Ungarn will EU-China-Kooperation schützen

Ungarn betont die Bedeutung der wirtschaftlichen Kooperation mit China angesichts von Forderungen nach einer Abkoppelung von der Volksrepublik. Ein solcher Schritt würde etwa der europäischen Automobilindustrie "schweren Schaden" zufügen.

Der ungarische Außen- und Handelsminister Peter Szijjarto hat am Donnerstag erklärt, dass seine Regierung alle Vorschläge ablehne, die der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union (EU) und China schaden würden, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. In letzter Zeit hatten etwa die deutschen Grünen häufig solche Vorschläge vorgetragen. Auf einer Wirtschaftskonferenz erklärte der ungarische Minister:

"Es gibt ein ernstes Thema auf der europäischen Agenda, und das ist die mögliche Zerstörung der europäisch-chinesischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit, die wir definitiv ablehnen müssen, denn wenn die Verbindungen zwischen europäischen und chinesischen Unternehmen und Firmen gekappt würden, hätte das schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für Europa."

Die ungarische Regierung werde ihr Bestes tun, um alle Vorschläge abzulehnen, die die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der EU und China unterbrechen würden, da diese auch der europäischen Automobilindustrie schweren Schaden zufügen würden.

Er erinnerte daran, dass China ein wichtiger Handelspartner für die EU sei und verwies auf die Politik der "Ostöffnung" seiner Regierung:

"Wir haben seit 2010 deutlich gemacht, dass unsere Strategie darin besteht, der Treffpunkt zwischen westlichen und östlichen Investoren und Volkswirtschaften zu sein."

Er wies darauf hin, dass Ungarn neben Deutschland und China das einzige Land ist, das die Produktionsstätten der drei größten deutschen Premium-Automobilhersteller (Audi, BMW und Mercedes) beherbergt, und dass sein Land außerdem über die drittgrößte Produktionskapazität für Elektrobatterien weltweit verfügt, was es zum weltweit fünftgrößten Exporteur dieser Produkte macht.

Zwei der sechs weltweit führenden Hersteller von Elektrobatterien sind bereits in Ungarn vertreten, sagte er. Der chinesische Batteriehersteller CATL hat kürzlich seine bisher größte Investition in Ungarn angekündigt.

Mehr zum Thema - Donau-Trio: Serbien, Ungarn und Österreich beraten über Gaskrise und Migration