Wirtschaft

IWF-Chefin: Fragmentierung der Weltwirtschaft hätte verheerende Konsequenzen für Entwicklungsstaaten

Die Direktorin des IWF Kristalina Georgijewa mahnte, dass die Globalisierung maßgeblich zu den Entwicklungserfolgen der letzten Jahrzehnte beigetragen habe. Diese seien durch eine geopolitisch bedingte Fragmentierung der Wirtschaften bedroht.
IWF-Chefin: Fragmentierung der Weltwirtschaft hätte verheerende Konsequenzen für EntwicklungsstaatenQuelle: AP © Patrick Semansky

Die geschäftsführende Direktorin des Weltwährungsfonds (IWF) Kristalina Georgijewa hat am Freitag erklärt, dass die Gefahr einer geopolitischen Fragmentierung bestehe, da die jetzigen geopolitischen Auseinandersetzungen sich negativ auf die Geoökonomie auswirkten, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Auf einer Pressekonferenz anlässlich der Jahrestagung von IWF und Weltbank sagte Georgijewa:

"Schwellen- und Entwicklungsländer haben betont, dass es für sie von größter Bedeutung ist, dass sie die Möglichkeit haben, Wachstum und Beschäftigung auf der Grundlage einer stärker integrierten Weltwirtschaft voranzutreiben."

Die IWF-Direktorin fügte hinzu, das sei auch eine Botschaft, die von kleinen fortgeschrittenen Volkswirtschaften komme. Dabei bezog sie sich dabei auf die Sitzung des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses, des politischen Beratungsausschusses des IWF-Gouverneursrats. Die Chefin der internationalen Finanzorganisation erklärte:

"Die vorherrschende Stimmung im Raum war, dass wir eine Fragmentierung unmöglich zulassen können, weil alle ärmer wären, aber es wäre (insbesondere) verheerend für die einkommensschwachen Länder und für die Schwellen- und Entwicklungsländer."

Georgijewa zufolge hat eine Simulation gezeigt, dass eine Fragmentierung der Weltwirtschaft für die fortgeschrittenen Volkswirtschaften einen Verlust von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung bedeuten würde, während es für die Schwellen- und Entwicklungsländer zehn bis 15 Prozent sein könnten.

Die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calviño, die den Vorsitz des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses innehat, wies ebenfalls auf die Gefahr der Fragmentierung hin.

In der Erklärung des Vorsitzenden des 46. Treffens IWF-Ausschusses betonte Calviño, dass die Weltwirtschaft einem erhöhten Fragmentierungsrisiko ausgesetzt sei und der Ausschuss seine Forderung nach einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit wiederhole, um eine Fragmentierung zu verhindern und die globale wirtschaftliche Integration zu sichern.

Rückblickend erklärte die IWF-Direktorin, dass eine integrierte Wirtschaft zur Verdreifachung der Weltwirtschaft in den letzten Jahrzehnten geführt habe, in denen sich die Schwellen- und Entwicklungsländer vervierfacht und die fortgeschrittenen Volkswirtschaften verdoppelt hätten. Wolle man eine sichere Zukunft erreichen, müsse man die Effizienz der integrierten Wirtschaften beibehalten, so Georgijewa.

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