Krisen- und Insolvenzticker: Trump-Faktor? – Wirtschaftsweise prognostizieren null Prozent Wachstum

21.05.2025 10:26 Uhr
10:26 Uhr
Keine Erholung in Aussicht: Frühjahrsgutachten der "Wirtschaftsweisen" – kein Wachstum 2025 in Deutschland
Die sogenannten Wirtschaftsweisen – der Sachverständigenrat der Wirtschaft der Bundesregierung – haben ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr auf 0,0 Prozent gesenkt. Damit korrigieren sie ihr Herbstgutachten, in dem sie noch von einem Wachstum von 0,4 Prozent für dieses Jahr ausgegangen waren.
Allerdings prognostizieren die Wirtschaftswissenschaftler für das kommende Jahr ein Wachstum von einem Prozent.
Während die Weltwirtschaft durchaus ein Wachstum verzeichnet, könne Deutschland davon nur wenig profitieren. Wie die Welt schreibt, machen die Experten als wesentliche "inländische Hemmnisse" beispielsweise "umfangreiche bürokratische Anforderungen" und "lange Genehmigungsverfahren" für die schwache deutsche Wirtschaftsleistung verantwortlich.
Zusätzliche Belastungen habe die Wirtschaft wegen der Abwendung von fossilen Brennstoffen, der Alterung der Gesellschaft und der zunehmenden Verbreitung Künstlicher Intelligenz zu meistern.
Während diese Faktoren auch schon im Herbst 2024 dämpfend auf die Konjunkturaussichten gewirkt hätten, habe die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump für einen neuen Dämpfer gesorgt. Die Wirtschaftsexperten ließen in ihre Prognose die Anfang Mai geltenden Zölle und Gegenmaßnahmen anderer Länder einfließen, wie die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm erläuterte. Nach wie vor bestehe eine "hohe Unsicherheit über die weitere Ausrichtung der US-Handelspolitik".
Lob gab es dagegen von den Wirtschaftsforschern für das Finanzpaket der neuen Bundesregierung. Die zusätzlichen schuldenfinanzierten Mittel für Investitionen böten laut dem Wirtschaftsweisen Achim Truger "unserer Meinung nach große Chancen". Allerdings hänge die Wirkung der neuen Milliarden davon ab, wofür sie eingesetzt würden. Der Sachverständigenrat geht jedoch nicht davon aus, dass bereits in diesem Jahr Auswirkungen der neuen Milliardenausgaben zu registrieren sein werden. Erst 2026 seien den Experten zufolge sogenannte "expansive Impulse" zum Beispiel für Bau- und Ausrüstungsinvestitionen und im Staatskonsum zu erwarten.
Positiv zu vermelden sei, dass der Mangel an Aufträgen zurückgegangen sei, wie eine aktuelle Umfrage des Münchner Ifo-Instituts ergeben habe. Laut Berliner Zeitung hatten demnach im April noch 37,3 Prozent der Unternehmen von fehlenden Aufträgen berichtet. Noch Anfang des Jahres habe der Anteil bei 40,2 Prozent gelegen, während er im Oktober 2024 sogar 41,5 Prozent betrug. Die Veränderung dieser Werte zeige eine fortdauernde Entspannung der Lage an.
Klaus Wohlrabe, verantwortlich für die Umfragen beim Ifo-Institut, warnt denn auch vor Optimismus:
"Trotz der leichten Verbesserung ist dies noch keine nachhaltige Erholung."
Ein verbreitetes Kennzeichen für die deutsche Wirtschaft bleibe eine Nachfrageschwäche. Der Ifo-Wissenschaftler fürchtet, "die aktuell hohe Unsicherheit könnte die Entwicklung rasch wieder umkehren."
In der Industrie sei der Auftragsmangel am deutlichsten zurückgegangen – acht Prozent hatten weniger über ausbleibende Aufträge zu klagen (36,8 Prozent gegenüber zuvor 44,8 Prozent). Vorreiter waren hier insbesondere der Automobilsektor und die chemische Industrie. Allerdings sieht die Lage im traditionell starken Maschinenbau weniger günstig aus. Hier liegt der Anteil der Unternehmen, die ausbleibende Aufträge melden, bei etwa 43 Prozent nach wie vor hoch. In der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sei sogar ein geringer Anstieg der Firmen, die über Auftragsmangel klagen, zu verzeichnen.
Immerhin gingen die Wirtschaftsweisen nicht davon aus, dass die hartnäckige konjunkturelle Schwäche der deutschen Wirtschaft sich in einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit niederschlagen werde. Die Vorsitzende des Sachverständigenrates, Monika Schnitzer, gab sich zuversichtlich: Sie erwarte keine "Massenentlassungen". Sollte sich der Zollkonflikt mit den USA indes verschärfen, dann könne eine solche Entwicklung zu spürbaren Folgen besonders im industriellen Sektor führen, wie sie einschränkend hinzufügte.
15.05.2025 17:20 Uhr
17:20 Uhr
Wer hätte das ahnen können? – Steuereinnahmen gehen bis 2029 um mehr als 81 Milliarden zurück
Anders als noch im vergangenen Herbst von den "Experten" erwartet, geht der "Arbeitskreis Steuerschätzung" in seiner heute veröffentlichten Prognose von erheblich niedrigeren Steuereinnahmen in den kommenden Jahren aus.
Bund, Länder und Gemeinden müssten für die Jahre 2025 bis 2029 mit drastischen Rückgängen ihrer Einnahmen rechnen – auf gesamtstaatlicher Ebene seien im Laufe der kommenden Jahre 81,2 Milliarden Euro weniger zu erwarten.
Anders als noch im Herbst 2024 gehen die Steuerschätzer für die Bundesebene im laufenden Jahr von einem Minus von 600 Millionen Euro aus, wie die FAZ meldet. Für das kommende Jahr sei sogar ein Minus von 10,2 Milliarden zu befürchten.
Das von Lars Klingbeil (SPD) geführte Bundesfinanzministerium habe dazu verlauten lassen, dass sich für die laufenden Haushaltsplanungen keine Änderungen ergeben würden, da die Mindereinnahmen bereits berücksichtigt seien.
Der Minister räumt jedoch ein, die Wirtschaft befinde sich weiterhin "in schwierigem Fahrwasser". Schon während der Koalitionsverhandlungen habe man die rückläufigen Einnahmen deshalb einkalkuliert. Klingbeil zeigte sich optimistisch:
"Gegenüber den bisherigen Einschätzungen sehen wir in den Jahren 2025 und 2026 eine geringfügige Belastung, aber ab 2027 eine geringfügige Entlastung."
Man müsse durch "höheres" Wirtschaftswachstum die Einnahmenseite stärken. Nur auf diesem Wege ließen sich "neue finanzielle Spielräume" gewinnen.
Bis Juni muss Klingbeils Haus den Haushaltsentwurf erstellen, der dann am 25. Juni vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll. Wie üblich, soll der Bundestag danach, aber noch vor seiner Sommerpause, darüber beraten. Für den September ist die Verabschiedung des Bundeshaushalts vorgesehen. Durch das Auseinanderbrechen der "Ampelkoalition" sind die üblichen Abläufe beeinträchtigt, seither gibt es nur eine vorläufige Haushaltsführung.
15.04.2025 16:32 Uhr
16:32 Uhr
Wachstum und positive Zahlen: Miele hat Stellenabbau in Deutschland und Produktionsverlagerung nach Polen abgeschlossen
Der Hausgerätehersteller Miele kündigte im letzten Jahr einen massiven Stellenabbau an, um die Kosten an den deutschen Produktionsstandorten zu reduzieren. Von massiven Kürzungen war die Rede (RT DE berichtete mehrfach, so hier). Ein Teil der Einsparungen ist inzwischen umgesetzt, und dem Unternehmen gelang es, dennoch bei Umsatz und Mitarbeiterzahlen ein Plus zu vermelden.
Der Gütersloher Traditionshersteller hatte vor gut einem Jahr sein Kürzungsprogramm eingeleitet, mit dem bis 2028 insgesamt 1,5 Milliarden Euro eingespart werden sollten. Das Konzept sah vor, in großem Umfang Stellen in Deutschland abzubauen, Produktionslinien zu verlagern und die Prozesse generell effizienter zu gestalten. Allein bis 2024 sollten 500 Millionen Euro eingespart werden.
Wie die Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) schreiben, scheint bis jetzt der Umbau des Premium-Herstellers aber ohne größere soziale Verwerfungen gelungen zu sein. Anfang 2024 war die Rede davon, in Deutschland 1.300 Stellen abzubauen – was jedem neunten Arbeitsplatz entsprach. Allerdings mussten im Laufe des Jahres keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden, da sich über 1.400 Mitarbeiter freiwillig zum Ausstieg bereit erklärten.
Die DWN zitieren die Personalchefin von Miele dazu mit folgender Erklärung:
"Wir haben schwierige Entscheidungen getroffen, aber sie waren notwendig, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die langfristige Zukunft von Miele zu sichern."
Allein am Standort Gütersloh fielen 700 Arbeitsplätze in der Waschmaschinenproduktion weg. Hinzu kamen rund 600 Stellen in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens, neben der Produktion auch in Vertrieb und Verwaltung. Doch das vom Unternehmen aufgelegte Programm zum freiwilligen Kündigen sei sehr erfolgreich gewesen. Die noch in Deutschland verbleibenden Arbeitsplätze seien nach Worten der Personalleiterin "sicher".
Ungeachtet des Stellenabbaus ist die Gesamtzahl der bei Miele Beschäftigten im Jahr 2024 jedoch angestiegen. Dies ist auf den Einstieg von Miele bei dem Schweizer Medizintechnikunternehmen "SteelcoBelimed" mit 67 Prozent zurückzuführen. Dadurch sei die Zahl der Mitarbeiter um 3,4 Prozent auf rund 23.500 gestiegen. Lässt man die Beteiligung bei SteelcoBelimed unberücksichtigt, ist die Zahl der Miele-Beschäftigten um vier Prozent gesunken.
Zwar sei der Absatz im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen, dennoch habe Miele seinen Umsatz um 1,7 Prozent auf 5,04 Milliarden Euro steigern können. Zum Gewinn habe einer der Geschäftsführer, Reinhard Zinkann, keine genaueren Angaben machen wollen, doch sei das Ergebnis positiv, auch wenn man die "Kosten der Transformation" berücksichtige.
Der deutsche Absatzmarkt, wo das Unternehmen rund ein Viertel seines Umsatzes erzielt, bereite Miele weiter Schwierigkeiten – insbesondere wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheiten und wegen der schwachen Baukonjunktur.
In Polen dagegen werden in Zukunft fast alle Haushaltswaschmaschinen montiert (Miele stellt daneben auch Waschmaschinen für Gewerbe, Gesundheitswesen usw. her). Das deutsche Traditionsunternehmen profitiere am polnischen Standort von niedrigeren Löhnen, moderner Infrastruktur, geringerem bürokratischem Aufwand sowie der "Möglichkeit, innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sowie erneuerbare Energien zu integrieren", so die DWN.
Als Fazit hält das Wirtschaftsportal fest:
"Die Verlagerung eines Großteils der Produktion nach Polen ist Teil der langfristigen Strategie von Miele, die Produktionskosten zu senken und gleichzeitig die Flexibilität und Effizienz zu erhöhen."
31.03.2025 17:59 Uhr
17:59 Uhr
Automobilstandort Deutschland: Umsatz und Beschäftigung sinken – Ausblick negativ
Die drei deutschen Autokonzerne VW, Mercedes-Benz und BMW wurden im vergangenen Jahr sowohl bei der Umsatz- als auch bei der Gewinnentwicklung von der Mehrzahl der internationalen Wettbewerber abgehängt: Während der Umsatz der 16 weltweit führenden Autokonzerne im vergangenen Jahr um 1,6 Prozent zulegte, verzeichneten die deutschen Autobauer zusammen ein Umsatzminus von 2,8 Prozent.
Auch bei der Gewinnentwicklung hinkten die deutschen Autobauer der Mehrzahl der anderen Unternehmen hinterher: Insgesamt lag der Gewinnrückgang von Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW bei 27 Prozent. Schlechter als Mercedes-Benz und BMW entwickelten sich nur Nissan (minus 73 Prozent) und Stellantis (84 Prozent).
Dies ergab eine Analyse der Finanzkennzahlen der 16 größten Autokonzerne der Welt, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY quartalsweise erstellt.
Besser als die deutschen Autobauer entwickelten sich vor allem die japanischen Hersteller, deren Gesamtumsatz um acht Prozent zulegte, während der Gewinn nur um ein Prozent schrumpfte. Die US-Autobauer legten zusammen sowohl beim Umsatz – um sechs Prozent –, als auch beim Gewinn – um fünf Prozent – zu. Constantin M. Gall, Managing Partner und Leiter Mobility bei EY für die Region Europe West rät zu massiven Einsparprozessen und der Digitalisierung von Produktionsprozessen. Das könnte sich allerdings erst mittelfristig ab 2026 auswirken. Für dieses Jahr sieht er schwarz:
"In Europa lahmt die Konjunktur, in den USA dürften die jetzt eingeführten Zölle erhebliche Absatzeinbußen zur Folge haben und in China herrscht ein erbitterter Verdrängungswettbewerb, der stark über den Preis ausgetragen wird und bei dem es für die etablierten Konzerne wenig zu gewinnen gibt."
21.03.2025 17:46 Uhr
17:46 Uhr
Zwei weitere Automobilzulieferer insolvent
Zwei Firmen, die Teil der Hildesheimer Schlote-Gruppe sind, die Getriebe- und Antriebstechnik Wernigerode GmbH (GAW) und die Schlote Harzgerode GmbH, haben Insolvenz angemeldet. Die beiden Unternehmen beschäftigen zusammen 238 Mitarbeiter. Die Ursprünge von GAW reichen zurück ins Jahr 1936; damals wurden Teile für die Flugzeugindustrie gefertigt.
Presseberichten zufolge war der Auslöser der Insolvenz der Verlust eines Großauftrags in Höhe von 15 Millionen Euro als Folge der Krise bei VW; die Reserven hätten nicht ausgereicht, um diesen Ausfall zu kompensieren.
Die GAW produziert vor allem Gehäuse für Motoren und Getriebe. Der Insolvenzverwalter hofft, die Produktion weiterhin stabil zu halten. Auch die IG Metall äußerte sich hoffnungsvoll: VW sei auf die Teile von GAW angewiesen.
Wernigerode, eine Stadt mit etwa 30.000 Einwohnern, ist vor allem für seine malerische Altstadt bekannt und erzielt einen Großteil seiner Einnahmen aus dem Tourismus.
17.03.2025 12:15 Uhr
12:15 Uhr
OECD korrigiert Wachstumsprognose für Deutschland nach unten
Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, prognostiziert für Deutschland für das laufende Jahr nur noch ein Wachstum von 0,4 Prozent. Im Dezember hatte die Organisation noch ein Wachstum von 0,7 Prozent erwartet. Deutschland belegt damit im OECD-Ranking den letzten Platz.
Mit ihrer düsteren Prognose für die deutsche Konjunktur ist die OECD nicht allein. Auch das ifo-Institut senkte seine Konjunkturerwartungen und geht für das Jahr 2025 von einem Miniwachstum von 0,2 Prozent aus. Das ifo-Institut diagnostiziert eine Nachfrage-Schwäche. Trotz steigender Löhne sei die Konsumlaune der Verbraucher gedämpft. Zudem sei die deutsche Industrie unter zunehmendem Wettbewerbsdruck.
Die Konjunkturforscher vom RWI in Essen sehen die Entwicklung sogar noch pessimistischer. Sie gehen für dieses Jahr von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent aus. In Deutschland war das BIP bereits in den Jahr 2023 und 2024 im Vergleich zum Vorjahr geschrumpft. Sollte auch 2025 zum Rezessionsjahr werden, wäre dies ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik. Drei Jahre in Folge mit zurückgehender Wirtschaftsleistung hat es bisher noch nicht gegeben.
Einig sind sich die Institute darin, dass im Jahr 2026 das Wachstum in Deutschland anziehen wird – vorausgesetzt, es kommt nichts dazwischen.
14.03.2025 17:39 Uhr
17:39 Uhr
Keine Ausnahme: Krisensymptome nun auch bei BMW – Gewinneinbruch um 37 Prozent
Die schlechten Nachrichten aus der deutschen Automobilindustrie reißen nicht ab. BMW meldet einen starken Rückgang der Gewinne – um 37 Prozent. Ähnlich wie bei anderen Herstellern bereitet das China-Geschäft auch BMW Sorgen. Hinzu kamen Schwierigkeiten mit einem Zulieferer.
Für das zurückliegende Geschäftsjahr 2024 verbuchte der bayerische Autobauer einen Gewinn von 7,7 Milliarden Euro nach Steuern. Der Betrag liegt um 37 Prozent unter dem des vorhergehenden Geschäftsjahres. 2024 ist damit das zweite Jahr mit starkem Gewinnrückgang.
Der Absatz in China lief nicht mehr so gut wie in früheren Jahren. Zudem bereitete der Zulieferer Continental Probleme – mit Bremssystemen, die an BMW geliefert wurden.
Schließlich ging auch der Umsatz deutlich zurück: 142 Milliarden Euro, was einem Minus von 8,4 Prozent entspricht.
Allerdings blicke der Münchner Konzern mit einem gewissen Optimismus auf das laufende Geschäftsjahr. Die Nachfrage sei ansteigend, und das Vorsteuerergebnis dürfte sich wieder in der Größenordnung von 2024 bewegen. Für Unsicherheit bei den Münchnern sorgen hingegen die Zollpläne von US-Präsident Trump. Eine Prognose zum Gewinn nach Steuern wolle man bei BMW nicht abgeben, berichtet die Welt.
15:01 Uhr
Zahl der beantragten Regelinsolvenzen steigt weiter zweistellig
Über Deutschland kreist der Pleitegeier, und das nicht erst seit gestern. Auch im Februar ist die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen um 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, teilt das Statistische Bundesamt heute mit.
In der Pressemitteilung verweist das Amt zudem darauf, dass mit Ausnahme des Monats Juni 2024 der Zuwachs an Anträgen auf Regelinsolvenzen seit Juni 2023 kontinuierlich zweistellig war. Lediglich im Juni 2024 stieg die Zahl um "nur" 6,3 Prozent.
Für das gesamte Jahr 2024 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vorjahr um 22,4 Prozent gestiegen. Das Amt weist jedoch darauf hin, dass bereits 2023 die Unternehmensinsolvenzen stark angestiegen waren. Sie legten 2023 um 22,1 Prozent gegenüber 2022 zu.
Einen weniger dramatischen, aber dennoch einen Anstieg verzeichnen auch die Privatinsolvenzen. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stieg im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent.
13.03.2025 10:37 Uhr
10:37 Uhr
Patentanmeldungen gehen deutlich zurück
Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt einen rapiden Rückgang der Patentanmeldungen der deutschen Pharmaindustrie. Während im Jahr 2000 noch 1.436 internationale Patente von deutschen Pharmaunternehmen angemeldet wurden, waren es im Jahr 2021 nur noch 849.
Mit dieser Entwicklung steht Deutschland jedoch nicht allein. Außer in der Schweiz gehen überall in Westeuropa die Patentanmeldungen im Pharmabereich zurück. In Frankreich beträgt der Rückgang im Untersuchungszeitraum 34 Prozent, in Großbritannien sogar 37 Prozent.
Auf der Überholspur befindet sich dagegen China. Hat das Land im Jahr 2000 bei Innovationen im Pharmabereich noch kaum einen Rolle gespielt, lag es im Jahr 2021 bereits auf Platz zwei hinter den USA. Patentanmeldungen aus China machen inzwischen zwölf Prozent der weltweiten Neuanmeldungen aus.
10.03.2025 14:58 Uhr
14:58 Uhr
Deutscher Export bricht ein
Im Vergleich zum Dezember sank der Export im Januar um 2,5 Prozent, teilt das Statistische Bundesamt mit. Die Importe stiegen dagegen um 8,7 Prozent. Dennoch schloss die Handelsbilanz mit einem Überschuss von 16 Milliarden Euro ab.
Handelsbilanzen zwischen Staaten gelten dann als volkswirtschaftlich gesund, wenn sie im Mittel ausgeglichen sind. In Deutschland dagegen herrscht der Glaube, permanente Exportüberschüsse seien Zeichen einer besonders wettbewerbsfähigen Wirtschaft.
Die dauerhaft hohen Exportüberschüsse Deutschlands sorgen seit langem für Streit. Deutschlands wichtigster Handelspartner außerhalb der EU, die USA, drohen inzwischen mit hohen Strafzöllen. Der Export dorthin ging im Januar überdurchschnittlich um 4,2 Prozent zurück. Auch mit Deutschlands zweitwichtigstem Handelspartner außerhalb der EU ging das Handelsvolumen zurück. Nach China wurden 0,9 Prozent weniger Waren ausgeführt. In die USA gingen Waren im Wert von 13 Milliarden Euro, nach China wurden Waren im Wert von 6,7 Milliarden Euro exportiert.
Aber auch in die EU wurden weniger Waren exportiert. Das Volumen sank um 4,2 Prozent. Waren im Wert von 69,8 Milliarden Euro wurden exportiert, importiert wurden Waren im Wert von 57 Milliarden Euro. Trotz des insgesamt sinkenden Volumens wurde auch hier ein Überschuss erzielt.
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