Einbruch beim Wohnungsbau – weil Vermieter Ausfälle befürchten
In Deutschland gibt es seit Jahren eine zunehmende Wohnungslosigkeit, und in den größeren Städten ist es ein Glücksfall, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Lösen ließe sich dieses Problem nur durch eine größere Zahl günstiger Wohnungen. Aber gerade bei Wohnungsgenossenschaften und kommunalen Wohnungsgesellschaften geht der Neubau zurück.
Bei einer internen Umfrage hat der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen, in dem überwiegend kommunale und genossenschaftliche Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen sind, von der Hälfte seiner Mitglieder erfahren, dass sie mit zunehmenden Zahlungsausfällen ihrer Mieter rechnen und deshalb jedes zweite von ihnen Modernisierungen oder Neubauten zurückstellt.
Bereits vor einigen Tagen hatte der Verband einen Gaspreisdeckel für Mieter gefordert. "Die Warmmiete für unsere Mieter wird bereits aufgrund der jetzigen Energiepreise um durchschnittlich über 25 Prozent ansteigen müssen. Aber das ist erst der Anfang. Viele Menschen werden sich die explodierenden Preise nicht mehr leisten können", erklärte der Direktor des Verbands, Hans Maier.
"Der neueste Spitzenwert bei einem Verbandsmitglied liegt bei fast 47 Cent pro Kilowattstunde. Das bedeutet in der Praxis, die Vorauszahlung für die Wohnung, die bisher monatlich 50 Euro beträgt, muss dann auf 750 Euro angehoben werden."
Die Stornierung oder Verschiebung von Bauaufträgen dient dazu, die Wohnungsunternehmen bei den erwarteten Ausfällen liquide zu halten.
Im gesamten Wohnungsbau werden zunehmend Aufträge storniert. Bereits im Juli, meldet das Ifo-Institut, hätten 11,5 Prozent der Bauunternehmen von Stornierungen berichtet. Im August waren es 11,6 Prozent. "Seit April sehen wir, dass auffällig viele Projekte gestrichen werden. Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau haben sich in den letzten Monaten massiv verschlechtert: Explodierende Baukosten, steigende Finanzierungszinsen und eingeschränkte Fördermöglichkeiten belasten die Kalkulation potenzieller Bauherren schwer", erklärte Ifo-Forscher Felix Leiss.
Obwohl augenblicklich weniger Unternehmen über Lieferengpässe klagen – immer noch 36,4 Prozent, im Vergleich zu 45,6 Prozent im Juli –, machen sich jetzt die Preissteigerungen durch die hohen Energiepreise bemerkbar. Gleich, ob Ziegel oder Beton – beides sind in der Herstellung energieintensive Materialien.
Der Spielraum für eine Erhöhung der Baukosten ist aber gerade in den Großstädten, in denen die meisten Wohnungen fehlen, sehr gering, da die Grundstückskosten so hoch sind, dass ihr Anteil am Preis der fertigen Wohnung oft den der Baukosten übersteigt. Die Stimmung im Wohnungsbau ist dementsprechend schlecht und sank auf den tiefsten Stand, seit das Institut 1991 begann, sie zu erfassen.
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