Wirtschaft

"Rezession ist unvermeidlich" – Deutsche Bank über steigende Energiekosten und Inflation

In einer Rede hat der Chef der Deutschen Bank vor den Folgen der Energieverknappung und der Inflation für die deutsche Wirtschaft gewarnt. Seine Zuhörer stimmte er auf Jahrzehnte "regelmäßiger Krisen" und "geopolitischer Konflikte" ein.
"Rezession ist unvermeidlich" – Deutsche Bank über steigende Energiekosten und InflationQuelle: Gettyimages.ru © Christian Hejer

Der deutschen Wirtschaft steht ein Prozess der Schrumpfung bevor, warnte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Christian Sewing, in einer Rede auf dem Handelsblatt-Bankengipfel in Frankfurt. Der Krieg in der Ukraine habe "einige Gewissheiten zerstört", auf denen das globale Wirtschaftssystem in den vergangenen Jahrzehnten fußte.

Als Hauptgründe für die Inflation in Rekordhöhe in der Eurozone nannte er die gestörten globalen Wertschöpfungs- und Lieferketten sowie Engpässe auf dem Arbeitsmarkt und eine Verknappung von Gas und Strom, die zu steigenden Kosten führen.

"Eine Rezession in Deutschland wird in der Folge nicht mehr abzuwenden sein. Wir gehen zwar davon aus, dass unsere Wirtschaft genug Widerstandskraft besitzt, um diese Rezession gut zu bewältigen. Aber das bedingt, dass die Zentralbanken jetzt schnell und entschlossen handeln", so Sewing. 

Der Chef der Deutschen Bank wies darauf hin, dass viele Menschen in Deutschland im Moment noch auf ihre Ersparnisse zurückgreifen können, um die explodierenden Energiekosten zu decken, und dass die meisten Unternehmen "ausreichend finanziert" seien.

"Doch je länger die Inflation hoch bleibt, desto größer wird die Belastung und desto höher das soziale Konfliktpotenzial", warnte er.

Die Abhängigkeit Deutschlands von "einzelnen Ländern und Regionen" hält der Deutsche Bank-Chef für ein Problem. Er forderte die deutsche Politik auf, die wirtschaftliche Entkopplung des Landes von China zu beschleunigen. Zudem wies er darauf hin, dass etwa acht Prozent der deutschen Exporte und zwölf Prozent der Importe auf China entfallen, während mehr als ein Zehntel des Umsatzes der im deutschen Aktienindex DAX gelisteten Unternehmen nach China geht.

"Diese Abhängigkeit zu verringern, wird einen mindestens ebenso fundamentalen Wandel erfordern wie die Entkoppelung von russischer Energie", sagte der Vorstandsvorsitzende.

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