Wirtschaft

Medienbericht: Siemens bezichtigt Gazprom der Lüge

Die Turbine für die Nord-Stream-Pipeline befindet sich noch immer in Deutschland. Die Behauptung von Gazprom, dass der Transport der Turbine nach Russland aufgrund der westlichen Sanktionen nicht möglich sei, sei unglaubwürdig, so ein Vertreter von Siemens Energy.
Medienbericht: Siemens bezichtigt Gazprom der Lüge© Bernd Thissen/picture alliance via Getty Images

Siemens Energy hat Berichten zufolge den russischen Energiekonzern Gazprom der Lüge bezichtigt, nachdem dieser erklärte hatte, dass internationale Sanktionen die Rückgabe einer Turbine für die Nord-Stream-1-Pipeline von Deutschland nach Russland verhinderten. Die russische Wirtschaftszeitung RBK zitierte am Donnerstag einen Vertreter von Siemens Energy mit den Worten:

"Alles, was man dazu sagen kann, ist gesagt worden. Sogar der deutsche Bundeskanzler war gestern da und hat eine Rede gehalten. Da gibt es nichts mehr zu sagen."

"Es gibt keine EU-Sanktionen gegen die Turbine, das ist einfach nicht wahr."

Russland führe täglich verschiedene Gründe an, warum die Turbine von Gazprom nicht abgenommen werden könne, so Siemens Energy. Wenn Russland die Anlage wirklich annehmen wollte, wäre die Übergabe bereits geschehen.

Am Mittwoch erklärte Gazprom, dass westliche Sanktionen die Lieferung der Nord Stream-Turbine von Deutschland nach Russland unmöglich machen. In einer Erklärung von Gazprom hieß es: "Die Sanktionsregelungen Kanadas, der EU und Großbritanniens sowie die Unvereinbarkeit der aktuellen Situation mit den derzeitigen vertraglichen Verpflichtungen seitens Siemens machen die Lieferung des Triebwerks 073 an die Verdichterstation Portowaja unmöglich."

Christian Bruch, der Vorstandsvorsitzende von Siemens Energy, hatte am Mittwoch erklärt, das deutsche Unternehmen habe alle Bedingungen für die Rücksendung der reparierten Turbine nach Russland erfüllt. Laut Bruch ist das Unternehmen "sehr daran interessiert", den Prozess voranzutreiben und machte fehlende Dokumente der russischen Seite für die Verzögerung verantwortlich. Bundeskanzler Olaf Scholz inspizierte die Nord Stream-Turbine und erklärte, sie sei betriebsbereit und könne jederzeit nach Russland geschickt werden.

Mitte Juni drosselte Gazprom die Gaslieferungen über Nord Stream auf 40 Prozent der Kapazität, da Siemens die Turbine nach einer Reparatur in Kanada aufgrund der Sanktionen Ottawas gegen Moskau nicht rechtzeitig zurückgeschickt hatte. Auf Druck aus Berlin stimmte Kanada zu, die Turbine nach Deutschland und dann weiter nach Russland zu schicken.

Am 25. Juli bestätigte Gazprom, dass es die Unterlagen für die Turbine von Siemens erhalten habe. Nach Angaben des russischen Unternehmens wurden in den Dokumenten jedoch die durch die Sanktionen aufgeworfenen Fragen nicht geklärt. Außerdem stelle die Lieferung der Turbine nach Deutschland einen Vertragsbruch dar.

Zum Redaktionszeitpunkt befindet sich die Turbine noch immer in Deutschland.

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