Wirtschaft

Uniper erhält KfW-Kredit: Fazilität ist damit "vollständig ausgeschöpft"

Der durch die Energiekrise angeschlagene Energieversorger Uniper hat am Montag erneut einen Kredit bei der KfW aufgenommen. Mit der Maßnahme soll die Insolvenz des Unternehmens verhindert werden. Damit sei die "Fazilität vollständig ausgeschöpft", teilt der Konzern mit.
Uniper erhält KfW-Kredit: Fazilität ist damit "vollständig ausgeschöpft"Quelle: www.globallookpress.com © Malte Ossowski/SVEN SIMON

Der durch ausbleibende Lieferungen aus Russland und die damit einhergehenden hohen Gaspreise angeschlagene Energiekonzern Uniper muss angesichts der drohenden Insolvenz nun doch auf seine verbleibenden Liquiditätsreserven zurückgreifen. "Uniper hat heute die bestehende KfW-Kreditfazilität in Höhe von zwei Milliarden Euro in Anspruch genommen und damit die Fazilität vollständig ausgeschöpft", teilte das MDAX-Unternehmen am Montag mit.

Mit der Kreditaufnahme habe der Konzern auf die anhaltenden Lieferunterbrechungen von russischem Gas und die damit verbundenen Entwicklungen an den Energiemärkten reagiert, erklärte ein Uniper-Sprecher. Wie lange das Geld reiche, hänge vor allem von der weiteren Entwicklung des Gas-Marktes ab. Diesbezüglich stehe Uniper in engem Austausch mit seinen Banken und der Bundesregierung, betonte er. Ziel sei die finanzielle Stabilisierung des Unternehmens. 

Der Druck auf die Bundesregierung, ein Rettungspaket für die Tochter des finnischen Fortum-Konzerns zu schnüren, dürfte somit zunehmen. Uniper hatte bei der Bundesregierung zuletzt einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen gestellt. Wie der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Harald Seegatz, kürzlich mitteilte, drohe Uniper ansonsten innerhalb kurzer Zeit die Insolvenz. "Es ist klar, dass Uniper nicht wochenlang warten kann, sondern in wenigen Tagen Hilfe braucht", sagte das Aufsichtsratsmitglied am Freitag mit Blick auf die anhaltenden Gespräche mit der Bundesregierung. Wie das benötigte Hilfspaket genau aussehen kann und welche Rolle dabei der Mutterkonzern Fortum spielen soll, ist allerdings noch unklar.

Fortum schwebt demnach die Gründung einer Versorgungssicherheitsgesellschaft vor, die dem Bund gehören soll. Uniper reichte hingegen bei der Bundesregierung den Vorschlag ein, die KfW-Kreditlinie aufzustocken.

Das Unternehmen ist der größte deutsche Gasimporteur und steht wegen der ausbleibenden russischen Gaslieferungen zunehmend unter Druck. So war der mehrheitlich zur finnischen Fortum gehörende Gas-Importeur in den vergangenen Wochen zur Erfüllung seiner Verträge gezwungen, teures Gas am Spotmarkt zu kaufen, was zu weiteren Liquiditätsproblemen führte. Zudem habe Uniper nach Angaben eines Sprechers angesichts der ausbleibenden Gaslieferungen infolge der sich hinziehenden Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 vergangene Woche damit begonnen, Gas aus seinen selbst genutzten Speicherkapazitäten zu entnehmen. Auch dies geschehe aus Liquiditätsgründen und um Verträge einzuhalten.

Anfang des Jahres hatte Uniper angesichts des sich anbahnenden Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen Schwankungen an den Rohstoffmärkten eine Kreditlinie mit der KfW vereinbart. Ende März hatte der Konzern diese vorsichtshalber bis Ende April 2023 verlängert.

Mehr zum Thema - Gaskrise bedroht Liquidität: Deutscher Energieversorger Uniper braucht wohl Staatshilfe

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.