Wirtschaft

Schlechte Ernteprognose für die EU

Prognosen einer Agrarberatungsfirma zufolge steht der EU eine schlechte Getreideernte bevor. Hitzewellen und Stürme sollen Anbauflächen beschädigt und einige Kulturen in der kritischen Phase der Ertragsbildung negativ beeinflusst haben.
Schlechte Ernteprognose für die EU© Getty Images / mr_morton

Die Produktion von Weizen und anderen Getreidesorten in der Europäischen Union wird in diesem Jahr voraussichtlich zurückgehen. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage der Agrarberatungsfirma Stratégie grains. Eine schlechte Ernte in der EU könnte die Getreidemärkte weiter unter Druck setzen.

Der Umfrage zufolge wird die EU in diesem Jahr voraussichtlich fast fünf Prozent weniger Weizen produzieren als 2021. Außerdem wurde prognostiziert, dass in der Anbausaison 2022 bis 2023 278,8 Millionen Tonnen aller Getreidesorten erzeugt werden, was einem Rückgang von über vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, der auf das trockene Wetter zurückzuführen ist.

Auch in Frankreich, dem fünftgrößten Weizenproduzenten der Welt, wird mit einem Rückgang der Produktion um mehr als fünf Prozent gerechnet. Nach Angaben des französischen Landwirtschaftsministeriums entfallen auf Frankreich etwa 18 Prozent der europäischen Agrarproduktion. Frankreich ist außerdem der viertgrößte Weizenexporteur der Welt.

Zusätzlich zur Trockenheit wurden die landwirtschaftlichen Flächen des Landes von schweren Stürmen heimgesucht, die Weizen-, Obst- und Weinanbauflächen beschädigten. Stratégie grains stellte fest:

"In Verbindung mit extremen Hitzeperioden – das Quecksilber stieg weit über den saisonalen Durchschnitt – hat dieses Wetter den Zustand aller Getreidekulturen in Europa in der kritischen Phase der Ertragsbildung negativ beeinflusst."

Die düstere Prognose wird zu einer Zeit getroffen, in der die Getreidekrise auf der ganzen Welt immer mehr zu spüren ist, da die Weizenpreise in den letzten zwei Monaten auf Rekordhöhen stiegen. Der globale Lebensmittelmarkt, der bereits durch das Wetter und die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt wurde, erhielt durch den Russland-Ukraine-Konflikt und die westlichen Sanktionen gegen Moskau einen weiteren Schlag. Russland und die Ukraine exportieren zusammen mehr als ein Viertel der weltweiten Weizenmenge. Russland ist auch der weltweit größte Exporteur von Düngemitteln.

Dies weckte Ängste vor globaler Ernährungsunsicherheit und Hunger. Der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, David Beasley, hatte zuvor erklärt, dass 49 Millionen Menschen in 43 Ländern bereits vor einer Hungersnot stehen.

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