Wirtschaft

Bauernverband fordert höhere Lebensmittelpreise: Müssen Kosten an die Verbraucher weitergeben

Die Preise in Deutschland steigen immer weiter. "Das Schlimmste kommt noch", warnt ein Handelsexperte. Die Preiserhöhungen treffen auch die Agrarbetriebe, weshalb der deutsche Bauernverband nun höhere Lebensmittelpreise fordert.
Bauernverband fordert höhere Lebensmittelpreise: Müssen Kosten an die Verbraucher weitergebenQuelle: Gettyimages.ru © Juan Silva

Der deutsche Bauernverband hat am Mittwoch angesichts der allgemeinen Preiserhöhungen höhere Lebensmittelpreise für Verbraucher gefordert. "Wir brauchen zwingend höhere Verkaufserlöse, um überhaupt weiter wirtschaften zu können", erklärte Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied in der Mittwochausgabe der Augsburger Allgemeinen Zeitung.

Durch steigende Kosten bei Diesel, Dünger und Futtermitteln sähen sich die Landwirte derzeit mit erheblichen Mehrausgaben konfrontiert. Für die Landwirte haben sich die Erzeugungskosten von Ackerkulturen wie Weizen, Mais und Raps etwa durch höhere Energie- und Düngemittelpreise laut Rukwied bereits um ein Drittel erhöht. Diese Kosten könnten die Agrarbetriebe "nicht alleine schultern, sie müssen auch an die Verbraucher weitergegeben werden", forderte er.

Es sei allerdings entscheidend, "dass die höheren Preise auch an uns Bauern weitergegeben werden, und nicht in der Lebensmittelkette hängenbleiben", betonte Rukwied mit Blick auf die mit den Preissteigerungen einhergehende höhere Gewinnspanne der Handelskonzerne. Wegen der Inflation hätten die Landwirte auch schon vor dem Ausbruch des Krieges hohe Kosten zu tragen gehabt. Der Konflikt in der Ukraine habe mit seinen Folgen für die Landwirtschaft die Lage lediglich noch einmal verschärft, so der Bauernverbandspräsident. 

Wie der Kreditversicherer Allianz Trade in einer erst kürzlich erhobenen Studie feststellte, sind die Preise im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland seit Anfang 2021 um 6 Prozent angestiegen. Für 2022 gehen die Analysten davon aus, dass die Lebensmittelpreise im Laufe des Jahres sogar um mehr als 10 Prozent anziehen könnten. "Das Schlimmste kommt auf die Haushalte also erst noch zu", warnte Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz Trade im Gespräch mit der dpa. Und weiter:

"In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als 10 Prozent anziehen."

Für die Verbraucher bedeute dies in etwa "250 Euro Mehrkosten im Jahr pro Kopf", so der Handelsexperte.

Die Preissteigerungen dürften sich nach Meinung Duthoits "zeitnah und in hohem Maße" auf die Verbraucherpreise durchschlagen. Als der Krieg in der Ukraine am 24. Februar begann, hatten die Lebensmittelpreise weltweit bereits ein Rekordniveau erreicht. Der bewaffnete Konflikt im Osten Europas wird sie nun wahrscheinlich noch weiter in die Höhe treiben.

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