Umfrage: Große Kündigungswelle geht weiter – Arbeitnehmer suchen bessere Arbeitsbedingungen
Die Consultingfirma PricewaterhouseCoopers (PwC) veröffentlichte vergangene Woche auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos den Bericht "Global Workforce Hopes and Fears Survey 2022". Das Unternehmen befragte im März mehr als 52.000 Arbeitnehmer in 44 Ländern.
Höhere Löhne sind der wichtigste Faktor, der Arbeitnehmer dazu bewegt, den Arbeitsplatz zu wechseln. Andere Gründe sind jedoch weniger pragmatisch: Die Arbeitnehmer suchen nach beruflicher Erfüllung, nach der Möglichkeit, bei der Arbeit sie selbst zu sein, und nach einem fürsorglichen Team. Die Arbeitszeiten und der Standort des Arbeitsplatzes wurden als die am wenigsten wichtigen Faktoren genannt.
In einer Mitteilung der Webseite des Unternehmens heißt es:
"Wenn die 'Große Kündigungswelle' die Arbeitgeber etwas gelehrt hat, dann, dass sie ihre Arbeitnehmer nicht als selbstverständlich ansehen sollten. Dennoch riskieren viele Unternehmen, genau das zu tun."
Der Begriff "Große Kündigungswelle", der von einem US-amerikanischen Universitätsprofessor im vergangenen Frühjahr geprägt wurde, bezieht sich auf den anhaltenden globalen Wirtschaftstrend, bei dem Arbeitnehmer in Massen freiwillig kündigen, um sich angesichts des angespannten Arbeitsmarktes nach einer besseren Beschäftigung umzusehen, während sich die Volkswirtschaften nach der COVID-19-Pandemie zu erholen beginnen.
Nach Angaben von PwC planen etwa 35 Prozent der Befragten, ihren Arbeitgeber in den nächsten zwölf Monaten um eine Gehaltserhöhung zu bitten. Jüngere Arbeitnehmer sind laut der Umfrage zudem besorgt, dass künftig die Technik ihre Aufgaben ersetzen wird. Bob Moritz, der internationale Vorsitzende von PwC, erklärte dem Sender CNBC:
"Die Ergebnisse sind sehr eindeutig."
"Sie sehen eine beträchtliche Anzahl von Arbeitnehmern, die sich Sorgen um ihre zukünftige Beschäftigung und ihre Arbeitsplatzsicherheit machen."
"Die Macht liegt jetzt – so würden wir argumentieren – in den Händen der Beschäftigten."
In den USA kündigten im März laut Regierungsdaten 4,5 Millionen Arbeitnehmer ihren Job, während die Zahl der offenen Stellen elf Millionen überstieg, da die Arbeitgeber angesichts der steigenden Inflation Schwierigkeiten haben, Stellen zu besetzen. Unternehmen, die verzweifelt nach Arbeitskräften suchen, müssen die Löhne erhöhen und Anreize schaffen, um Arbeitskräfte anzulocken, was dazu führt, dass immer mehr Arbeitnehmer ihren aktuellen Arbeitsplatz aufgeben.
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