Medienbericht: UnionPay pausiert Zusammenarbeit mit russischen Banken wegen Sanktionsrisiken

Das chinesische Zahlungssystem UnionPay sollte eine Alternative zu Mastercard und VISA werden, die den Betrieb in Russland eingestellt haben. Medienberichten zufolge verweigert UnionPay aber wegen Sorgen vor Sanktionsrisiken die Zusammenarbeit mit russischen Banken.

Russische Banken, die auf der Sanktionsliste stehen, werden keine UnionPay-Karten ausstellen können, berichtete die russische Zeitung RBK mit Verweis auf mehrere Quellen in großen russischen Finanzinstituten. Das chinesische Zahlungssystem verzichte demnach auf eine Zusammenarbeit und wille nicht gegen die beispiellosen Sanktionen des Westens verstoßen.

Das Projekt zur Ausgabe von UnionPay-Karten werde vorübergehend pausiert, zitierte RBK eine von mehreren ungenannten Quellen. Große russische Finanzinstitute wie Sberbank, WTB, Alfa Bank und Otkritie stehen auf der Sanktionsliste der USA, Großbritanniens und der Europäischen Union. Vor der Verhängung der Sanktionen hatten diese Banken die Ausstellung von UnionPay-Karten angekündigt.

UnionPay sollte ursprünglich eine Alternative zu den weltgrößten Kreditkartenanbietern VISA und Mastercard werden, die im März ihren Betrieb in Russland eingestellt haben. In der Folge hatten viele Bürger gehofft, mit Karten chinesischer Banken zahlen zu können. 

Auch die russische Tageszeitung Kommersant berichtete im April, dass ausländische Internetgeschäfte die Zahlungen aller in Russland herausgegeben Karten, auch der von UnionPay, blockierten.

Russische Bürger können derzeit mit von russischen Banken ausgestellten VISA-, Mastercard- oder American-Express-Kreditkarten nur noch in Russland bezahlen, was unter anderem Auslandsreisen erschwert. Auch grenzüberschreitende Transaktionen sind nicht mehr möglich, etwa Einkäufe in ausländischen Online-Shops.

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