Russische Zentralbank: Werden Inflation nicht um jeden Preis bekämpfen
Die russische Wirtschaft trete aufgrund von Sanktionen in eine schwierige Zeit struktureller Veränderungen ein, warnte die Chefin der russischen Zentralbank. Vor allem hätten die Sanktionen den Finanzmarkt getroffen, nun würden sie zunehmend auch die russische Wirtschaft treffen, sagte Elwira Nabiullina am Montag. Ihr zufolge hängen die größten Schwierigkeiten mit Beschränkungen bei Importen und der Logistik sowie mit Exportbeschränkungen zusammen.
Laut Nabiullina könne die Wirtschaft des Landes vorübergehend von Reserven leben, diese seien aber nicht unbegrenzt. Im zweiten oder dritten Quartal 2022 werde in Russland ein Strukturwandel und die Suche nach neuen Geschäftsmodellen beginnen. Die Zentralbank könne derzeit etwa die Hälfte ihrer Gold- und Devisenreserven verwalten, erklärte die Behördenvertreterin.
Trotzdem werde die Zentralbank die Inflation nicht um jeden Preis senken, da solche Maßnahmen Unternehmen daran hindern würden, sich an neue Bedingungen anzupassen. Man müsse die Eingewöhnungszeit auf jeden Fall verkraften, sagte sie. Gleichzeitig sollte der Inflationsanstieg nicht unkontrollierbar sein. "Wir werden eine Geldpolitik verfolgen, die die Inflation innerhalb eines vernünftigen, vorhersehbaren Zeitrahmens zum Ziel zurückführt, aber nicht zu abrupt", erklärte Nabiullina. Ihre Behörde gehe davon aus, dass das Inflationsziel von 4 Prozent im Jahr 2024 wieder erreicht werde.
Generell habe der Markt allerdings sanfter als erwartet auf die neue Situation reagiert, betonte Nabiullina. Sie fügte hinzu, dass das russische Bankensystem "fest auf den Beinen steht und Schlägen standhalten kann".
Unter anderem kündigte die Behörde eine schrittweise Aufhebung der verhängten Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine an. So dürfen russische Banken ab dem 18. April wieder Fremdwährungen in US-Dollar und Euro an die Bevölkerung verkaufen. Dabei dürfen die Banken nur jenes Bargeld verkaufen, das seit dem 9. April in ihre Kassen eingegangen ist.
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.