Wirtschaft

US-Chemie-Konzern Dow steigt bei LNG-Terminal Stade ein

Der Ausbau der Terminals für Flüssiggas (LNG) wird in Deutschland vorangetrieben. Nun steigt mit dem US-Chemie-Konzern Dow ein wirtschaftliches Schwergewicht in das Geschäft mit ein. Trotz aller Kritik von Umweltverbänden setzt die Bundesregierung zunehmend auf LNG als Zukunftsmodell der Energieversorgung.
US-Chemie-Konzern Dow steigt bei LNG-Terminal Stade einQuelle: Gettyimages.ru © David McNew / Staff

Das Konsortium des geplanten Import-Terminals für Flüssigerdgas (LNG) im niedersächsischen Stade hat seine Gesellschafterbasis erweitert: Das US-Chemieunternehmen Dow steigt in das Milliarden-Projekt ein und ist neuer Minderheitsgesellschafter beim Terminal-Konsortium Hanseatic Energy Hub (HEH). Zudem wurde am Montag der Genehmigungsantrag bei den Behörden eingereicht. Das Terminal an der Elbe soll bis zum Jahr 2026 in unmittelbarer Nachbarschaft von Dow im Industriepark Stade entstehen.

Dow betreibt 106 Produktionsstandorte in 31 Ländern und beschäftigt rund 35.700 Mitarbeiter. Zur Höhe der Gesellschaftsanteile wurde nach Unternehmensangaben Stillschweigen vereinbart. Dem HEH-Konsortium gehören künftig vier Gesellschafter an: der Gasinfrastrukturbetreiber Fluxys (Belgien), die Partners Group (Schweiz), die Buss-Gruppe aus Hamburg sowie nun auch Dow.

LNG wird bei minus 162 Grad per Schiff transportiert und dann wieder erwärmt und in Gas umgewandelt, um in die Netze eingespeist zu werden. Für diesen Prozess soll industrielle Abwärme vom Dow-Standort genutzt werden, um eine emissionsfreie Rückumwandlung des LNG (Regasifizierung) zu ermöglichen.

Die HEH reichte am Montag beim staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg den Antrag auf Genehmigung eines LNG-Terminals am Standort Stade ein. Gegenstand des Antrags sei "die Errichtung und der Betrieb von Anlagen zur Lagerung und Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas (LNG) an Land", wie das Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg mitteilte.

Neben Stade sind auch in Wilhelmshaven und Brunsbüttel LNG-Terminals geplant. Beide Standorte wurden von der Bundesregierung explizit bestätigt. Die Bundesregierung plant mithilfe von LNG die Abhängigkeit vom russischen Erdgas zu reduzieren. Insbesondere Umweltaktivisten kritisieren an LNG seine schlechte Energiebilanz und die erheblichen und zerstörerischen Eingriffe in die Natur, die in den Förderländern – insbesondere den USA – für dessen Gewinnung notwendig sind.

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(rt/dpa)

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