Der Ausschluss russischer Banken aus dem SWIFT-Zahlungssystem wird den Handel zwischen Russland und der Türkei in den Landeswährungen der beiden Länder ankurbeln. Darauf wies der Türkische Exporteursverband hin. Laut der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärte die Nationale Union der türkischen Exporteure am Freitag:
"Trotz der Sanktionen und Beschränkungen [gegen Russland] sind die Exporte in türkischer Lira im Februar dieses Jahres um fast 100 Prozent gestiegen."
Die Organisation stellte fest, dass der SWIFT-Ausschluss Russlands keine Auswirkungen auf die Lieferung von türkischen Agrarprodukten nach Russland haben werde, obwohl Zahlungsverzögerungen möglich seien.
Russland und die Türkei haben im Oktober 2019 ein Abkommen über Abrechnungen und Zahlungen in nationalen Währungen unterzeichnet. Es wird erwartet, dass die Türkei ihre Infrastruktur ausbaut, um elektronische Überweisungen über MIR, die russische Alternative zu SWIFT, zu akzeptieren und ihre Banken und Unternehmen an das analoge Finanznachrichtensystem der russischen Zentralbank anzuschließen. Damit soll eine Alternative zu Visa und MasterCard etabliert werden, da diese westlichen Zahlungssysteme derzeit in Russland nicht verwendet werden dürfen.
Im Februar wurde Russland mit einer Welle konsolidierter Sanktionen der USA und ihrer westlichen Verbündeten konfrontiert. Neben anderen Sanktionen, die gegen das Land wegen seines Militäreinsatzes in der Ukraine verhängt wurden, sind auch sein Finanzsystem, seine Energieexporte und seine Devisenreserven betroffen. Sieben russische Banken wurden von SWIFT ausgeschlossen, wodurch ihnen der Zugang zu den internationalen Märkten verwehrt wurde.
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