Ökonom Thorsten Polleit im RT-Interview über hohe Inflationsrate und Folgen für Bürger und Industrie
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat die neue Inflationsrate bekannt gegeben. Sie überwindet demnach erstmals seit dem Jahr 1992 die Fünf-Prozent-Marke und liegt nun bei 5,2 Prozent. Im Gespräch mit RT DE erklärt der Wirtschaftswissenschaftler und Chefökonom der Degussa Sonne/Mond Goldhandel Thorsten Polleit, warum die Folgen der hohen Inflation für einfache Bürger spürbar sind. Kurz gesagt wird man weniger Güter für sein Gehalt bekommen, macht der Experte klar:
"Das ist letztlich eine Verarmung. Inflation ist eben Geldwertzerstörung. Und das schädigt die breite Bevölkerung."
Ebenso negativ werden die Auswirkungen einer hohen Inflation auf die Industrie sein, ist sich der Experte sicher. Auch die Rohstoffe werden durch den Inflationsprozess teurer, was in höheren Produktionskosten resultieren wird:
"Dann besteht natürlich die Notwendigkeit, diese erhöhten Kosten auf die Absatzpreise zu überwälzen. Und Unternehmen, die das nicht können, leiden dann unter geringeren Gewinnen oder können sogar bankrottgehen."
Angesichts dieser Risiken für Verbraucher und Unternehmen kritisiert der Wirtschaftswissenschaftler die Politik der Europäischen Zentralbank. Er verweist unter anderem darauf, dass die EZB die Geldmenge um etwa 18 Prozent seit Ende 2019 erhöhte, obwohl die Güterproduktion nicht dementsprechend wuchs. Diese Erhöhung der Geldmenge sei eine Ursache für die steigende Inflationsrate, erklärt der Experte.
Aus dieser Situation sieht Polleit nur einen adäquaten Ausweg: Die EZB sollte die Zinsen anheben. Die soziale Schere geht laut vielen Experten auch wegen der steigenden Inflation weiter auseinander. Ein Ende der Nullzinspolitik ist dem Ökonomen zufolge erforderlich. Die Frage bleibt aber offen, ob diese Politik auch weiter betrieben wird: Polleit weist darauf hin, dass viele Politiker in der Inflation "das vergleichbar kleinste Übel" erblicken.
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