Preissteigerungen erreichen Rekordniveau – Einzelhandel befürchtet Engpässe
Die Inflation in Deutschland hat sich im vergangenen Quartal deutlich erhöht: im Juli um 3,8 Prozent, im August um 3,9 Prozent und im September um 4,1 Prozent (jeweils zum Vorjahresmonat). Das geht aus dem aktuellen FAZ-Preisbericht hervor. Damit erreichte der September 2021 sogar einen Rekordwert. Zuletzt fiel die Preissteigerung vor 28 Jahren in einem Monat so hoch aus. Neben dem bereits vielfach thematisierten Anstieg der Energiepreise hat die Preisspirale inzwischen auch andere Wirtschaftszweige erreicht. Die Commerzbank rechnet sogar damit, dass die Jahresinflation über fünf Prozent betragen könnte.
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Dass die Preise im Vorjahr – im Corona-Jahr 2020 – außergewöhnlich niedrig waren, hilft möglicherweise den heftigen Ausschlag nach oben in diesem Jahr zu erklären. Im August 2021 betrug der Anstieg der Erzeugerpreise im Jahresvergleich 12 Prozent und im Bau 12,6 Prozent, der höchste Wert seit mehr als 50 Jahren. Die Steigerung der Energiepreise betrug 14,3 Prozent. Auch bei Dienstleistungen lässt sich ein leichter Anstieg beobachten.
Bei den Benzinpreisen zeichnet sich die allgemeine Preissteigerung ebenfalls ab. Sie haben inzwischen ein Neunjahreshoch erreicht. Laut einem ADAC Sprecher waren die Preise zuletzt im Herbst 2012 so hoch.
Auch die Großhandelspreise steigen. Im September betrug der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat 13,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das war die stärkste Steigerung seit der ersten Ölkrise 1974. Im August hatte der Anstieg 12,3 Prozent und im Juli 11,3 Prozent betragen. Schon dies waren ungewöhnlich hohe Steigerungen.
Derweil müssen Kunden im Einzelhandel laut einer neuen Umfrage unter den Händlern mit Engpässen und höheren Preisen rechnen. 74 Prozent der befragten Einzelhändler klagten im September 2021 über Lieferprobleme, wie das Ifo-Institut in München am Dienstag mitteilte. Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfrage, erklärte:
"Manches Weihnachtsgeschenk wird vielleicht nicht lieferbar sein oder teuer werden."
Vor allem bei Fahrradhändlern komme es demnach zu Verzögerungen. In der Branche berichteten 100 Prozent aller befragten Firmen von Problemen bei ihren Bestellungen. "Gegenwärtig ist Sand im Getriebe der weltweiten Logistik. Zudem sind die Frachtraten in der Schifffahrt deutlich erhöht worden", so Wohlrabe. Bei Baumärkten (99 Prozent) und Möbelhäusern würden die Nachwirkungen der hohen Holzpreise im ersten Halbjahr sichtbar. In vielen Elektrogeschäften komme es wegen Engpässen bei Halbleitern und Chips zu Problemen.
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(dpa/rt)
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