Indiens steigende Goldnachfrage stellt Preisanstieg in Aussicht

Goldimporte nach Indien sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Nach einer Steuersenkung auf die Einfuhr des Edelmetalles sollen Juweliere Berichten zufolge mit dem Auffüllen ihrer Lagerbestände begonnen haben.

Im März steigerte Indien, das Land mit der größten Goldnachfrage, seine Importe des Edelmetalls um 471 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf einen Rekordwert von 160 Tonnen. Dies berichtete Reuters unter Berufung auf eine indische Regierungsquelle.

Dem Bericht zufolge kaufte das Land im ersten Quartal eine Rekordmenge von 321 Tonnen Gold im Vergleich zu 124 Tonnen vor einem Jahr. Somit stieg das Gesamtvolumen der Importe im Vergleichzeitraum von 1,23 Milliarden US-Dollar auf 8,4 Milliarden US-Dollar.

Analysten gehen davon aus, dass die höheren Importe nach Indien den Benchmark-Goldpreis stützen könnten, der von einem Allzeithoch von 2.072 US-Dollar im August 2020 um fast 17 Prozent gefallen ist.

Die Goldimporte stiegen infolge einer Steuersenkung. Diese Preiskorrektur lockte Käufer im Einzelhandel und Juweliere gleichermaßen an. Im Februar senkte Indien die Importzölle auf Gold von 12,5 Prozent auf 10,75 Prozent, um die Nachfrage im Einzelhandel anzukurbeln und den Schmuggel einzudämmen.

Juweliere begannen mit dem Auffüllen von Lagerbeständen, nachdem sie eine robuste Einzelhandelsnachfrage sahen, erklärte ein ungenannter Edelmetallhändler einer goldimportierenden Bank in Mumbai gegenüber Reuters. Er hob hervor:

"Den ganzen Monat über wurde Gold wegen der Schmucknachfrage mit einem Aufschlag gehandelt."

Die Quelle fügte hinzu, dass die Importe im April unter 100 Tonnen fallen könnten, nachdem Juweliere Bedenken hinsichtlich eines möglichen pandemiebedingten Lockdowns äußerten.

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