Wirtschaft

Finanzmärkte: Gewinner und Verlierer bei einem mutmaßlich erfolgreichen Corona-Impfstoff

Viele Unternehmen mussten durch die Corona-Maßnahmen enorme Einbußen hinnehmen, einige wenige profitierten. Doch durch die Aussicht auf einen funktionierenden Impfstoff ändert sich dies nun: Ein Überblick über die möglichen Gewinner und Verlierer.
Finanzmärkte: Gewinner und Verlierer bei einem mutmaßlich erfolgreichen Corona-ImpfstoffQuelle: www.globallookpress.com © Arne Dedert

Die Corona-Lage hat in Deutschland zum größten Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. Viele Unternehmen erlitten infolge der Corona-Maßnahmen massive Verluste, es gab aber auch einige Gewinner in der Krise. Doch seit der Ankündigung von Biontech und Pfizer, man habe einen mutmaßlich erfolgreichen Impfstoff entwickelt, wandelt sich das Bild. Wer nun bald zu den Gewinnern und wer zu den Verlierern gehören könnte:

Pharma und Chemie

Es dürfte kaum jemanden überraschen, dass unter den Gewinnern der Corona-Krise zahlreiche Pharmaunternehmen zu finden sind, insbesondere die Hersteller möglicher Impfstoffe. Als die Firmen Biontech und Pfizer in einer Pressemitteilung bekannt gaben, dass der von ihnen entwickelte Impfstoff mit der Bezeichnung BNT162b2 einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor COVID-19 bieten soll, stiegen die Aktienkurse der Unternehmen in kürzester Zeit steil an. Die Aktienkurse von Pfizer erreichten an der Wall Street ein Plus von fast zehn Prozent und liegen nun bei 40 Dollar. Auch die in den USA notierten Titel des Mainzer Unternehmens Biontech legten um 15 Prozent zu. Das Plus wirkt sich zu großen Teilen auch auf den Rest der Branche aus: Die Unternehmen BASF, Fresenius und Bayer verzeichneten an der Frankfurter Börse ein Plus, die Kurse von Merck sanken hingegen um drei Prozent.

Tourismus

Die Tourismusindustrie zählt zu den am stärksten von der Krise betroffenen Branchen. Doch mit der Aussicht auf einen mutmaßlich erfolgreichen Impfstoff geht es in der Branche langsam wieder aufwärts. Tui-Aktien stiegen um fast 25 Prozent auf 4,50 Euro, die Anteile des Aida-Mutterkonzerns Carnival stiegen sogar um 37 Prozent.

Luftfahrt

Auch die Luftfahrt musste bisher starke Einbußen hinnehmen, doch mittlerweile steigen die Aktienkurse in der Branche wieder. Lufthansa-Aktien verzeichneten ein Plus von 20 Prozent, Ryanair notierte ein Plus von 14 Prozent, und die Aktien von Easyjet stiegen um 33 Prozent. Auch Dienstleister und Zulieferer wie der Triebwerkshersteller MTU profitierten und verzeichneten ein Plus von 16 Prozent, die Anteile des Flughafenbetreiber Fraport stiegen um 30 Prozent.

Technologie

Einige Unternehmen profitierten enorm vom Lockdown und der Umstellung aufs Homeoffice. Doch dieser Trend kehrt sich nun um: Der Streamingdienst Netflix verlor fünf Prozent und liegt nun bei 490 Dollar. Die Aktie des Videokonferenzen-Anbieters Teamviewer verlor neun Prozent, die von Zoom sackte um 16 Prozent ab.

Versandhändler und Lieferdienste

Auch wenn Versandhändler und Lieferdienst anfangs zu den Gewinnern der Krise zählten, trüben die Aussichten auf einen erfolgreichen Impfstoff langsam die Gewinnaussichten. So lag die Aktie des Essenslieferdienstes "Delivery Hero" mit sechs Prozent im Minus. Die Aktie des Versandhändlers Zalando sackte um acht Prozent ab, die der Versandapotheke "Shop Apotheke" um 19 Prozent.

Öl

Für den Fall, dass sich die Weltwirtschaft erholen sollte, dürfte auch die Nachfrage bei Rohöl steigen. Infolgedessen stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) um neun Prozent.

Fazit

Mit der Aussicht auf einen Impfstoff von Pfizer und Biontech scheint sich der Aktienmarkt für zahlreiche Unternehmensbranchen zu entspannen. Allerdings geben Experten zu bedenken, dass die Daten zur Schutzwirkung des Impfstoffs zunächst nur aus einer Pressemitteilung stammen und nicht aus einer wissenschaftlichen Studie. So fehlten etwa Daten zum Schutzeffekt in bestimmten Altersgruppen. Demnach dürfte der Trend auf dem Aktienmarkt erst dann gerechtfertigt sein, wenn die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA erfolgt.

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