Entdollarisierung geht weiter – Goldnachfrage auf Rekordhoch
Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) stieg der Anteil des US-Dollars im ersten Quartal 2020 aufgrund von Fluchtwährungskäufen in der Frühphase der Pandemie zwar an, im zweiten Quartal setzte sich der mehr als zwei Jahre anhaltende Abwärtstrend jedoch fort. Der Anteil des Euro an den globalen Währungsreserven stieg leicht an, während der Anteil des japanischen Yen leicht sank. Daten zeigen auch, dass im zweiten Quartal die größten Reserven im chinesischen Yuan und "einigen anderen Währungen" aufgebaut wurden.
Die Bank of America (BoA) wies in ihrem Bericht darauf hin, dass "das Thema Entdollarisierung unberührt zu sein scheint". Ihren Daten zufolge ist der weltweite Anteil US-amerikanischer Holdings auf 61,3 Prozent zurückgegangen, "etwas mehr als auf der Grundlage von Änderungen der Bewertung von Devisen, Anleihen und Aktien erwartet".
Bisher hat jedoch keine einzelne Währung hiervon klar profitiert, erklärte die Bank. Stattdessen erhöhten viele Zentralbanken ihre Goldbestände. Die Daten zeigen, dass die Nachfrage der Zentralbanken im vergangenen Jahr bei 650,3 Tonnen lag, was nur geringfügig unter den Rekord-Nettokäufen von 656,2 Tonnen im Jahr 2018 liegt. Dem World Gold Council zufolge war 2018 das Jahr mit den höchsten Gold-Nettokäufen durch die Zentralbanken seit Aussetzung der Golddeckung des US-Dollars im Jahr 1971.
Experten weisen darauf hin, dass Russland und China die führenden Länder im Entdollarisierungsprozess darstellen. Sie stocken ihre Goldbestände kontinuierlich auf, verringern den Anteil des US-Dollars an ihren Währungsreserven und haben das Potenzial, die Welt zum Goldstandard zurückführen.
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