Trend in Japan: Frischgebackene Eltern schicken Reissäcke in Form von Babys an Familienangehörige
In Japan wird es vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie zur Mode, dass frischgebackene Eltern ihren Verwanden, die sie nicht besuchen können, einen Reissack in Form des Neugeborenen schicken, damit andere Familienangehörige das Kind auf diese Weise umarmen und wiegen können. Die Attrappe hat dabei dasselbe Gewicht wie das Baby. Indessen gibt es verschiedene Gestaltungsformen für jeden Geschmack. Wie der britische Guardian berichtet, kosten solche Attrappen gewöhnlich einen Yen für ein Gramm. Für einen durchschnittlichen 3,5 Kilo schweren Reissack zahlen die Eltern also 3.500 Yen oder umgerechnet 27 Euro.
The pandemic is pretty crazy... but these bags of rice posing as babies are either creepy or cute, depending on your perspective. 👶🏻🍚https://t.co/141p6cWzwd
— Jason Om (@jason_om) August 9, 2021
Die Idee ist allerdings nicht neu und geht auf Naruo Ono aus der Stadt Kitakyushu bei Fukuoka zurück. Der Besitzer eines Reisladens will seine erste Reispuppe vor 14 Jahren nach der Geburt seines Sohnes angefertigt haben. Nach einem positiven Kommentar eines Kunden sei er auf die Idee gekommen, solche Babyattrappen zu vermarkten, so Ono. Infolge der COVID-19-Pandemie sei die Nachfrage nach solchen Reissäcken gestiegen, weil nicht alle im Stande seien, ihre Familienangehörigen zu besuchen.
Japan.Problem: Can’t visit relatives’ newborns because of covidSolution: Bags of rice (that weigh as much as the newborn, natch) with photos of the baby on it for you to hug pic.twitter.com/a73LSFFDhp
— ian bremmer (@ianbremmer) August 10, 2021
Inzwischen verkauft Ono seine Babyattrappen auch als Hochzeitsgeschenk. Braut und Bräutigam schenken in diesem Fall Reissäcke mit ihren Fotos als Babys an ihre Eltern, um ihre Dankbarkeit dafür zu bekunden, dass diese sie zur Welt gebracht haben. Als Hochzeitsgeschenk sind solche Puppen sogar noch beliebter.
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