Euterhalter gegen klirrende Kälte: Familie aus Jakutien kümmert sich um Komfort ihrer Kühe

Das jakutische Dorf Oimjakon im Fernen Osten Russlands gilt mit Temperaturen von minus 60 Grad Celsius als eines der kältesten Wohngebiete der Erde. Wer dort keine adäquate Kleidung anhat, ist selbst schuld. Sogar Kühe gehen dort mit einem warmen Euterhalter spazieren.

Ein Einwohner von Oimjakon, wo die Temperatur an besonders kalten Wintertagen mehr als 60 Grad Celsius unter den Gefrierpunkt sinkt, zieht seinen fünf Kühen einen warmen Euterhalter an. Auf diese Weise schützt der Jäger Nikolai Atlassow seine Nutztiere vor Erfrierungen. Die tierischen BH stellen Dreiecke aus Hasen- oder Schaffell mit jeweils drei Trägern dar. Das Kleidungsstück wird um die Taille und unter dem Schwanz befestigt.            

Dem Mittsiebziger zufolge schützen die warmen BH nicht nur die zarte Haut am Euter der Kühe. Sie sorgen außerdem für bessere Milcherträge. Letztendlich sind die Nutztiere wichtige "Ernährer":       

"Im Winter leben sie im Schuppen. Jeden Tag gehen sie aber draußen spazieren, selbst wenn die Temperatur auf minus 60 Grad Celsius sinkt."

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Nach Angaben der Zeitung The Siberian Times beträgt der im Jahr 1993 offiziell gemessene Kälterekord im Dorf minus 67,7 Grad Celsius. Den Einheimischen zufolge soll die niedrigste Temperatur von minus 71,2 Grad Celsius jedoch im Januar 1924 gemessen worden sein. Der Schulunterricht in Oimjakon fällt aus, wenn die Temperaturen unter minus 56 Grad Celsius sinken.

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