Schweiz

Schweiz: Gericht verurteilt Mann wegen geplantem Messerangriff auf Juden

Ein 51-jähriger Rentner aus Winterthur wurde vom Bezirksgericht Winterthur wegen eines geplanten Angriffs auf jüdische Personen in Zürich zu 16 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Die Strafe wurde zugunsten einer ambulanten Maßnahme aufgeschoben, um seine Alkoholprobleme zu behandeln. Der Mann hatte zuvor per WhatsApp angekündigt, im Zürcher "Judenquartier" eine Messerattacke zu verüben, beteuerte vor Gericht jedoch, alles sei als Scherz gemeint gewesen.
Schweiz: Gericht verurteilt Mann wegen geplantem Messerangriff auf JudenQuelle: Legion-media.ru © Manuel Stefan

Das Bezirksgericht Winterthur hat am Mittwoch einen 51-jährigen IV-Rentner wegen Vorbereitungshandlungen zur vorsätzlichen Tötung verurteilt. Der Mann war im November 2024 mit drei Messern bewaffnet von Winterthur nach Zürich gefahren. Zuvor hatte er per WhatsApp angekündigt, im Zürcher "Judenquartier" Personen attackieren zu wollen.

Bei der Verhandlung beteuerte der ehemalige Hotelmanager, es habe sich um einen Scherz gehandelt.

"Ich wollte Leute hereinlegen, ich war in guter Stimmung", sagte er.

Das Gericht zeigte sich davon jedoch nicht überzeugt. Die Richterin betonte, der Mann sei stark alkoholisiert und damit unberechenbar gewesen. Die in arabischer Sprache verfassten WhatsApp-Nachrichten an einen Kollegen und seinen Bruder im Libanon wurden als glaubhafte Drohungen bewertet.

Die verhängte Freiheitsstrafe von 16 Monaten wird zugunsten einer ambulanten Maßnahme aufgeschoben, damit der Angeklagte sein Alkoholproblem behandeln kann. Sollte er die Maßnahme abbrechen oder rückfällig werden, muss er die Freiheitsstrafe vollständig absitzen.

Der Vorfall reiht sich ein in eine zunehmende Zahl antisemitischer Vorfälle in der Schweiz. Laut der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus sowie dem Schweizerisch Israelitischen Gemeindebund stieg die Zahl der dokumentierten Vorfälle von 38 im Jahr 2018 auf 221 im Jahr 2024, darunter mehrere tätliche Angriffe und ein versuchter Brandanschlag auf eine Zürcher Synagoge.

Bereits wenige Monate zuvor, im März 2024, wurde ein orthodoxer Jude in Zürich lebensgefährlich mit einem Messer verletzt. Der Täter bekannte sich später in einem Video zum IS.

Die jüdische Gemeinschaft reagiert zunehmend verunsichert. Viele tragen religiöse Symbole wie Kippa oder Davidsternketten nur noch zurückhaltend in der Öffentlichkeit.

Mehr antisemitische Vorfälle in Europa

Seit dem 7. Oktober 2023 ist die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland deutlich gestiegen. Laut dem Jahresbericht des Bundesverbands RIAS wurden zwischen dem 7. Oktober 2023 und Ende 2024 insgesamt 2.225 Versammlungen mit antisemitischen Inhalten dokumentiert – ein deutlicher Anstieg gegenüber 1.636 Fällen vor dem Angriff.

Besonders häufig tritt israelbezogener Antisemitismus auf (89 Prozent der dokumentierten Fälle). Der RIAS-Bericht verweist auch auf eine zunehmende Vernetzung unterschiedlicher politischer Lager, die antisemitische Botschaften gemeinsam verbreiten.

Direkt sichtbar wurde der Hass in Berlin: Eine Scheibe der Synagoge ist beschädigt, in einem Fenster prangt ein Davidstern – ein Symbol jüdischer Identität, das Opfer von Angriffen wurde. RIAS dokumentierte zudem antisemitische Drohungen, Schmierereien und persönliche Angriffe in 32 Städten.

Der Bericht unterstreicht, dass antisemitische Gewalt und Relativierungen der Schoa in der deutschen Öffentlichkeit weiterhin präsent sind und verstärkt auftreten.

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