
UBS verliert hunderte Millionen und Vertrauen der Investoren – Rücktritt des CEO gefordert

Die Stabilität, die die UBS nach der Rettung der Credit Suisse verkörpern sollte, beginnt zu bröckeln. Der Konkurs des US-Autoteileherstellers First Brands hat Fonds der UBS-Tochter O’Connor schwer getroffen – und offenbart ein bekanntes Muster: zu hohe Konzentrationen, unzureichende Kontrolle, mangelnde Transparenz.
Nach internen Schätzungen könnten die Verluste in den betroffenen Fonds mehrere hundert Millionen Franken betragen. Rund 30 Prozent der Fondsbestände waren direkt oder indirekt mit Forderungen gegenüber First Brands verbunden – eine Exponierung, die laut internen Richtlinien kaum zu rechtfertigen ist.

Die Parallelen zur Greensill-Affäre sind unübersehbar. Wieder wurden Forderungen über komplexe Plattformen wie Raistone verbrieft, ein Unternehmen, das von einem ehemaligen Greensill-Manager gegründet wurde. O’Connor investierte über diese Strukturen nicht nur in die Schuldtitel, sondern hielt auch Beteiligungen an der Plattform selbst – ein klarer Interessenkonflikt, der in den UBS-Gremien offenbar unbemerkt blieb.
Für CEO Sergio Ermotti, der den Konzern als Symbol schweizerischer Solidität positionieren wollte, ist der Fall ein Rückschlag von historischem Gewicht. Er zeigt, dass die nach der Credit-Suisse-Krise viel beschworene "neue Risikokultur" innerhalb der Bank nie wirklich verankert wurde. Stattdessen setzte sich erneut eine Logik durch, die kurzfristige Erträge über nachhaltige Kontrolle stellt.
In Finanzkreisen wächst die Sorge, dass der Schaden weit über die betroffenen Fonds hinausgeht.
"Wenn die internen Limiten so kreativ ausgelegt werden können, stellt sich die Frage, was die Finma tatsächlich überwacht", sagt ein ehemaliger Großbank-Risikochef.
Die Aufsichtsbehörde hat bisher lediglich "Abklärungen" bestätigt, ohne Details zu nennen.
Die politische Dimension ist bereits spürbar. In Bern mehren sich Stimmen, die eine Debatte über mögliche Staatsgarantien fordern, sollte die UBS erneut in Turbulenzen geraten. Ein Szenario, das offiziell niemand ausspricht – aber in vertraulichen Gesprächen zunehmend thematisiert wird. Denn mit der Fusion der Credit Suisse hat sich die UBS zu einer Struktur entwickelt, die faktisch nicht mehr geordnet abgewickelt werden kann.
Die Finma, ohnehin unter Druck, wirkt erneut überfordert. Sie kann zwar Prüfberichte verlangen, aber kaum operative Eingriffe erzwingen. Damit bleibt sie Beobachterin eines Systems, das längst wieder in alte Muster verfällt.
Für Ermotti wird die Lage heikel. Nach der Rettung der Credit Suisse war er der Mann, dem die Schweiz vertraute. Heute wächst der Eindruck, dass er das Risiko unterschätzt hat, das in den Tiefen seiner eigenen Organisation schlummerte. Großinvestoren verlangen Aufklärung, während in politischen Kreisen leise über seine Nachfolge spekuliert wird.
Sollten die Verluste weiter anwachsen oder sich herausstellen, dass interne Kontrollen versagt haben, wäre die Diskussion über eine staatliche Stützung unausweichlich. Und mit ihr die Frage, ob die Schweiz tatsächlich stabiler geworden ist – oder nur größer, verwundbarer und abhängiger von einer einzigen Bank.
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