
Schweiz: Go Woke, Go Broke: "20 Minuten" stellt Print ein – Mitarbeiter zahlen den Preis

Noch gibt es sie – aber nicht mehr lange: "20 Minuten", die Pendlerzeitung, die einst an praktisch jeder Haltestelle lag, schnell, zugänglich, manchmal banal – aber oft überraschend nah am Alltag. Ende 2025 ist Schluss: Die TX Group stellt die Printausgabe ein. Was bleibt, ist eine App – und ein publizistischer Trümmerhaufen.
Der Verlag spricht von "veränderten Mediengewohnheiten", als hätte diese Erkenntnis nicht bereits vor fünf Jahren und spätestens nach der Corona-Krise auf der Hand gelegen. Was nüchtern klingt, lenkt vom eigentlichen Problem ab: Die Zeitung hat ihre Leser verloren – nicht durch Technik, sondern durch Inhalt.
Anstatt lokale Geschichten zu erzählen oder das Lebensgefühl ihrer Zielgruppe abzubilden, flüchtete sich die Redaktion zunehmend in den moralisierenden Ton der Gegenwart. Klima-Aktionismus, Gender-Glossare, Ukraine-Pathos – all das gibt es längst überall. Auch hier, in Endlosschleife. Das unterscheidet nicht, das langweilt.

Wer morgens auf dem Weg zur Arbeit keine politischen Lehrstunden, sondern verlässliche Informationen aus dem eigenen Umfeld sucht, schaltet irgendwann ab – oder greift erst gar nicht mehr zu der Zeitung.
Bis zu 80 Vollzeitstellen fallen weg, Regionalbüros werden geschlossen. Die Neuausrichtung ist in Wahrheit ein Rückzug. "Digitalisierung" heißt in diesem Fall: radikale Reduktion. Publizistisches Schrumpfen auf Bildschirmgröße.
Der Spott ließ nicht lange auf sich warten: "Go woke, go broke" – eine viel zitierte Floskel, gewiss. Aber im Kern treffend. Wer sich lieber an Ideologien als an Lesern orientiert, verliert am Ende beides: Relevanz und Reichweite.
Es bleibt die App. Wer sie noch öffnet, findet dort, was früher aus den blauen Boxen kam – nur eben ohne Seele. Und ohne Wirkung.
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