Schweiz

Zensur in der Schweiz: Medienchef von Bundesrat Jans unterbindet Schularbeit-Veröffentlichung

Ein heikler Zufall, dass Bundesrat Jans die Bedeutung der Medienfreiheit betont und gleichzeitig seine eigene Kommunikationsweise zensieren lässt – welche Botschaft will er damit unseren Gymnasiasten vermitteln?
Zensur in der Schweiz: Medienchef von Bundesrat Jans unterbindet Schularbeit-VeröffentlichungQuelle: Legion-media.ru © 20 Minuten

Zensur und Meinungsfreiheit – ein Thema, das in der Schweiz oft große Diskussionen auslöst, und im Fall einer Schülerin vom Zürcher Gymnasium Rämibühl nun für einige Aufregung sorgt.

Oliver Washington, der Medienchef von Bundesrat Beat Jans, verhinderte die Veröffentlichung einer Maturaarbeit, die Jans' Kommunikationsstil thematisierte.

Dies passierte ausgerechnet einen Tag nach Jans' öffentlicher Rede zur Bedeutung der Medienfreiheit. 

Die Maturaarbeit der Schülerin trug den Titel "Bundesrat Beat Jans: Authentischer Kommunikator oder kalkulierender Schweiger?" und beleuchtete die Kommunikationsweise des Bundesrats. Ursprünglich sollte die Arbeit öffentlich präsentiert werden, doch Washington stoppte die Veröffentlichung, weil er behauptete, die Schülerin habe sich nicht an getroffene Absprachen gehalten. Doch ist es wirklich nötig, so eine Zensur über eine Schularbeit zu legen? Und wie passt das zusammen mit Jans' markigen Worten zur Medienfreiheit?

Der Konflikt zwischen der Schülerin und Washington eskalierte, als dieser seine Zitate zurückzog und sich dann für die Zensur der Arbeit einsetzte. Trotz allem ließ er die Arbeit von den Lehrkräften bewerten, damit die Schülerin ihre Matura nicht gefährdet. Dennoch bleibt die Frage:

Hat der Medienchef wirklich nichts Besseres zu tun, als sich mit einer Schülerin über eine Schularbeit zu streiten?

Das Timing könnte nicht heikler sein: Einen Tag vor der Zensur hatte Jans bei einer Veranstaltung noch betont, wie wichtig Medienfreiheit und unabhängige Meinungsbildung seien – und genau das steht nun infrage. Wie kann jemand, der Zensur so vehement ablehnt, solch eine Entscheidung treffen?

Die Schulleitung des Gymnasiums Rämibühl hält sich bedeckt und äußert sich nicht zu den Vorwürfen. Die Zensur wirft ein schlechtes Licht auf den Umgang mit kritischen Stimmen und lässt offen, inwieweit politische Einflussnahme die Bildungs- und Meinungsfreiheit gefährden kann.

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