
FIFA wagt den Krypto-Sprung: Eigene Kryptowährung geplant

Trump liebt Gold – und Gold liefert der Schweizer FIFA-Präsident Gianni Infantino. Bei einem überraschenden Treffen in Washington verkündete Infantino eine unerwartete Botschaft: Die FIFA plant die Einführung einer eigenen Kryptowährung namens "FIFA Coin".
Ziel sei es, die weltweite Popularität des Sports, die enorme wirtschaftliche Kraft der 170-Milliarden-Dollar-Industrie sowie die Leidenschaft von mehr als fünf Milliarden Fans zu nutzen. Die Ankündigung erfolgte am Freitag während des Krypto-Gipfels im Weißen Haus, nachdem US-Präsident Donald Trump Infantino gebeten hatte, einige Worte zu sagen.
Große Vision für den digitalen Fußballmarkt
"Stellen Sie sich das Potenzial vor, das weltweit nur im Fußball besteht, wenn wir es entwickeln", schwärmte Infantino.
"FIFA ist unter meiner Präsidentschaft sehr daran interessiert, FIFA Coin zu entwickeln, und wir wollen dies von hier aus, aus Amerika, tun."
Infantino lud die anwesenden Experten aus der Krypto-Welt ein, mit der FIFA zusammenzuarbeiten.
Die Verzahnung zwischen Profifußball und Kryptowährungen ist längst keine Neuigkeit mehr. Bereits zahlreiche Krypto-Unternehmen haben sich als Sponsoren im internationalen Vereinsfußball positioniert.
Die UEFA schloss beispielsweise eine Partnerschaft mit Socios.com ab, einer Plattform, die digitale Fan-Token auf Basis der Kryptowährung Chiliz vertreibt. Diese NFTs (Non-Fungible Tokens) bieten Fans nicht nur exklusive Vorteile, sondern sind auch handelbare digitale Vermögenswerte.
Kritiker warnen jedoch vor den Risiken solcher Kooperationen. Football Supporters Europe, ein einflussreiches Fan-Netzwerk, bezeichnete die Zusammenarbeit zwischen UEFA und Socios als "unverständlich" und wies auf die Gefahren spekulativer Krypto-Investitionen hin.
Englische Premier League als Vorreiter
Vor allem in England zeigt sich, wie eng die Verbindung zwischen Kryptowährungen und dem Profifußball bereits ist. 17 von 20 Premier-League-Vereinen haben Partnerschaften mit Krypto-Firmen, darunter Arsenal und Manchester City, die beide mit Socios kooperieren. Manche Klubs wie Southampton tragen sogar das Bitcoin-Logo auf ihren Trikots, während Watford das Symbol der Kryptowährung Dogecoin präsentiert.

Doch nicht alle Deals verlaufen reibungslos. Manchester City musste eine Vereinbarung mit der Firma 3Key auf Eis legen, nachdem Zweifel an deren Seriosität aufkamen. Auch der FC Barcelona beendete kurzfristig eine Partnerschaft mit Ownix, nachdem sich herausgestellt hatte, dass leitende Angestellte des Unternehmens in juristische Schwierigkeiten verwickelt waren.
Obwohl Plattformen wie Socios ihre digitalen Fan-Token als Instrument zur stärkeren Bindung zwischen Fans und Vereinen bewerben, bleiben Experten skeptisch.
Der Schweizer Finanzanalyst Christopher Grunder, ein ausgewiesener Experte für die Schnittstellen zwischen Krypto und Fußball, der unter anderem mehrere AMCs und Memecoins auf den Markt gebracht hat, warnt vor den spekulativen Risiken dieser Anlageformen. Gleichzeitig betonte er, dass es durchaus vielversprechende Krypto-Projekte gibt.
"Diese Token sind in erster Linie Finanzprodukte, die auf Spekulation basieren, und nicht etwa ein Mittel zur Fan-Beteiligung", erklärt Grunder.
Tatsächlich zeigte seine Analyse, dass beim Token-Verkauf von Crystal Palace über 90 Prozent der Käufer zuvor bereits Tokens anderer Vereine erworben hatten, was primär auf eine spekulative Nutzung hindeutet.
Einige bekannte Fußballstars haben offiziell Kryptowährungen oder Token ins Leben gerufen oder sind in Blockchain-Projekte involviert.
Hier einige bemerkenswerte Beispiele:





Diese Athleten nutzen meist Blockchain- oder Krypto-Projekte, um mit ihren Fans in Kontakt zu treten, wobei die Einführung eigener Coins eher eine Ausnahme darstellt.
Die rapide Ausbreitung von Kryptowährungen im Sport sorgt zunehmend für regulatorische Diskussionen. Die britische Werbeaufsicht hat bereits Werbekampagnen für Fan-Tokens untersagt, weil sie die Risiken von Krypto-Investitionen verharmlosen. Zudem forderte ein Finanzgremium der G20 eine strengere Regulierung digitaler Vermögenswerte.
Christopher Grunder geht noch weiter:
"Der Fußball hat sich längst mit Wettfirmen verbündet – nun drängt auch die Krypto-Industrie ins Spiel, oft ebenso intransparent. Hier verschmelzen die Gier und Skrupellosigkeit des Geschäfts mit den Glücksrittern der digitalen Währungen. Seriosität ist gefragt: Nur professionelle und offizielle Projekte sollten zugelassen werden – und nicht fragwürdige Memecoins wie Hawktuah oder der kürzlich gescheiterte Coin aus Argentinien."
Mit der Ankündigung des FIFA-Coins steigt die Weltfußballorganisation nun aktiv in diesen lukrativen, aber kontroversen Markt ein. Ob das Projekt ein finanzieller Erfolg wird oder Kritiker neue Angriffsflächen finden, bleibt abzuwarten.
Die Verbindung von Krypto und Fußball dürfte in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen – sowohl wirtschaftlich als auch regulatorisch.
Mehr zum Thema - Indien will Kryptowährungen mit 30 Prozent besteuern
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.