Schweiz

Schweiz führt ab 2025 "Burka-Verbot" ein

Ab dem 1. Januar 2025 tritt in der Schweiz das landesweite Verhüllungsverbot in Kraft. Dieses sogenannte "Burka-Verbot", das 2021 vom Stimmvolk und den Ständen angenommen wurde, untersagt das Verhüllen des Gesichts an öffentlich zugänglichen Orten.
Schweiz führt ab 2025 "Burka-Verbot" einQuelle: Legion-media.ru © Rolf Kremming

Ab dem 1. Januar 2025 tritt in der Schweiz das sogenannte Verhüllungsverbot in Kraft. Dieses Gesetz untersagt das Verhüllen des Gesichts an öffentlich zugänglichen Orten im gesamten Land. Verstöße können mit Bußgeldern von bis zu 1000 Franken geahndet werden.

Das Verbot betrifft nicht nur religiöse Gesichtsschleier wie Burkas und Nikabs, sondern richtet sich auch gegen Vermummungen bei Demonstrationen oder im Umfeld von Sportveranstaltungen. Ziel des Gesetzes ist es, die öffentliche Sicherheit zu erhöhen und die offene Kommunikation zu fördern.

Es wurden jedoch mehrere Ausnahmen definiert. Erlaubt bleibt die Gesichtsverhüllung in Gotteshäusern und anderen sakralen Stätten, aus gesundheitlichen Gründen, zum Schutz vor klimatischen Bedingungen, im Rahmen des einheimischen Brauchtums – beispielsweise an der Fasnacht – sowie für künstlerische und unterhaltende Darbietungen oder zu Werbezwecken.

Die Einführung des Verhüllungsverbots geht auf eine Volksinitiative zurück, die im März 2021 von Volk und Ständen angenommen wurde. Der Bundesrat hat die entsprechenden Gesetzes- und Verordnungsbestimmungen im November 2024 verabschiedet und das Inkrafttreten auf den Jahresbeginn 2025 festgelegt.

LandInkrafttretenStrafe
Frankreich2011Bußgelder bis zu 150 Euro; bei wiederholtem Verstoß bis zu 30.000 Euro und/oder bis zu einem Jahr Haft.
Belgien2011Bußgelder zwischen 15 und 25 Euro oder bis zu sieben Tage Haft.
Österreich2017Bußgelder bis zu 150 Euro.
Dänemark2018Bußgelder bis zu 1000 Dänische Kronen (ca. 135 Euro).
Bulgarien2016Bußgelder bis zu 1.500 Lewa (ca. 750 Euro).
Niederlande2019Bußgelder bis zu 150 Euro.
Schweiz2025Bußgelder bis zu 1.000 Schweizer Franken.
China2015Verbot in der Region Xinjiang; genaue Strafen variieren.
Russland2013Verbot in der Region Stawropol; genaue Strafen variieren.

Mit der Umsetzung dieses Verbots reiht sich die Schweiz in die Liste europäischer Länder ein, die ähnliche Regelungen eingeführt haben, darunter Frankreich, Österreich und Belgien. Die Diskussionen um das Verhüllungsverbot waren von intensiven Debatten über religiöse Freiheit, Sicherheit und Integration geprägt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Verbot in der Praxis auswirkt und welche gesellschaftlichen Debatten es anregen wird.

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