Schweiz

Ein digitaler Messias? KI-Jesus als Beichtvater in Luzern

Ein ungewöhnliches Experiment sorgt für Aufsehen: In der St. Peterskapelle in Luzern, Schweiz, bietet ein holografischer KI-Jesus Gläubigen die Möglichkeit zur Beichte. Das Projekt "Deus in Machina" wurde von Wissenschaftlern und Theologen der Hochschule Luzern entwickelt. Es verwendet künstliche Intelligenz, die auf Basis der Bibel Antworten generiert.

Die Digitalisierung macht auch vor den Pforten der Kirche nicht halt. In der Luzerner St. Peterskapelle sorgte in den letzten Monaten ein ungewöhnliches Experiment für internationales Aufsehen: Eine holografische Jesus-Figur, gesteuert von künstlicher Intelligenz, nahm die Beichten der Gläubigen entgegen. Das Projekt, treffend "Deus in Machina" genannt, wurde von der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit Theologen und Informatikern ins Leben gerufen.

Spiritueller Austausch mit einem Algorithmus

Die Idee klingt futuristisch: Gläubige betreten den Beichtstuhl, wo ein animiertes Gesicht Jesu hinter einem Gitter zu sehen ist. Der KI-Jesus warnt eingangs davor, persönliche Daten preiszugeben, und bittet um Akzeptanz seiner digitalen Natur. Anschließend beantwortet er Fragen, die von alltäglichen Herausforderungen bis hin zu komplexen moralischen Themen reichen.

Eine Besucherin berichtete, dass sie um Rat zu Konflikten und Gewalt gebeten habe. Die KI habe ihr empfohlen, Gebete und Vergebung anstelle von Rache zu suchen. Andere lobten die Einfachheit der Interaktion und fühlten sich in ihren spirituellen Fragen ernst genommen.

Ethik und Technik – ein kontroverses Unterfangen

Die Reaktionen auf das Experiment fallen gemischt aus. Während einige Besucher die tiefgreifende Erfahrung hervorhoben, bezeichneten Kritiker die Antworten der KI als "zu generisch" oder warnten vor einer Banalisierung des Glaubens.

Peter Kirchschläger, Theologe und Ethiker an der Universität Luzern, unterstrich, dass Maschinen nicht über die moralische Intuition und die spirituelle Tiefe verfügen, die essenziell für menschliche Seelsorge sind. Aus diesem Grund könnten sie diese Aufgaben nicht übernehmen.

Auch die Kirche selbst relativiert den Nutzen der Technologie. Marco Schmid, Theologe der St. Peterskapelle, erklärte, das Projekt sei nicht als Ersatz für Priester gedacht, sondern solle zur Diskussion über den Einsatz von KI in religiösen Kontexten anregen.

KI in der Religion: ein Blick in die Zukunft?

Das Experiment mag auf den ersten Blick wie ein PR-Gag wirken, doch es stellt wichtige Fragen zur Zukunft der Religion: Kann KI den Glauben bereichern, oder droht sie, die spirituelle Dimension menschlicher Erfahrung zu verdrängen? Könnte ein "digitaler Messias" gar dazu beitragen, Menschen, die mit der traditionellen Kirche hadern, einen neuen Zugang zur Spiritualität zu bieten?

Ob der KI-Jesus in der religiösen Praxis langfristig eine Rolle spielen wird, bleibt ungewiss. Doch das Luzerner Projekt hat bereits eines bewirkt: Es eröffnet eine neue Dimension des Diskurses über Technik, Glauben und Ethik – eine Diskussion, die wohl erst an ihrem Anfang steht.

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