CERN beendet Kooperation mit Russland: Hunderte Wissenschaftler müssen Schweiz verlassen
Das europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf steht vor einer tiefgreifenden Veränderung. Ab dem 1. Dezember 2024 werden Hunderte russische Wissenschaftler, die am CERN tätig waren, ihre Arbeit beenden müssen, sofern sie nicht zu Institutionen außerhalb Russlands wechseln. Dies markiert das offizielle Ende der Zusammenarbeit zwischen CERN und der Russischen Föderation.
Bereits im März 2022 hatte das CERN den Beobachterstatus Russlands suspendiert und angekündigt, alle laufenden Verträge mit Russland und Belarus nach ihrem Auslaufen nicht zu erneuern. Die Kooperation mit russischen Wissenschaftlern, die insbesondere in großen Experimenten wie dem Large Hadron Collider (LHC) eine wichtige Rolle spielten, wurde damit offiziell beendet.
Der Verlust der russischen Beteiligung stellt das CERN vor große Herausforderungen. Russische Wissenschaftler waren maßgeblich an vielen Experimenten beteiligt und trugen rund 4,5 Prozent zum Budget der LHC-Experimente bei. Hannes Jung, ein deutscher Teilchenphysiker, betonte gegenüber dem Fachmagazin Nature, dass dieser Verlust nur schwer auszugleichen sei und eine Lücke hinterlassen werde, die nicht einfach mit anderen Wissenschaftlern gefüllt werden könne.
Besonders gravierend wird der Wegfall der russischen Beteiligung beim geplanten Ausbau des LHC, dem sogenannten High-Luminosity-LHC, der 2029 in Betrieb gehen soll. Dieser Ausbau wird CERN durch das Ausscheiden der russischen Partner rund 42 Millionen Euro kosten.
Trotz des offiziellen Endes der Kooperation mit Russland bleibt das CERN weiterhin mit dem Joint Institute for Nuclear Research (JINR) in Dubna bei Moskau verbunden. Dieses zwischenstaatliche Institut, das von mehreren Ländern, darunter auch Russland, finanziert wird, bleibt Teil des wissenschaftlichen Netzwerks von CERN. Allerdings stammen rund 80 Prozent der JINR-Finanzierung aus russischen Mitteln, was bei ukrainischen Unterstützern Bedenken ausgelöst hat.
Besonders ukrainische Wissenschaftler wie Borys Grynyov, der die Ukraine im CERN-Rat vertritt, kritisieren die fortgesetzte Zusammenarbeit mit dem JINR scharf. Sie befürchten, dass Russland weiterhin Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und Technologien erhält, die möglicherweise militärisch genutzt werden könnten. Grynyov weist darauf hin, dass einige Forschungsergebnisse des JINR Anwendungen im militärischen Bereich haben könnten, wie etwa die Entwicklung von Drohnentechnologien.
Die Entscheidung, russische Wissenschaftler auszuschließen, verdeutlicht den wachsenden Druck seitens der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) und der Europäischen Union (EU) auf die Schweiz. CERN wurde 1955 gegründet, um internationale wissenschaftliche Kooperationen zu fördern und den Frieden durch den Austausch von Wissen zu stärken, wobei die neutrale Schweiz als Standort gewählt wurde, um die besten Köpfe der Welt zu vereinen. Doch der Einfluss von NATO und EU stellt nun die Grundprinzipien der Schweizer Neutralität auf eine harte Probe.
Einerseits gibt es Forscher, die betonen, dass wissenschaftliche Zusammenarbeit unabhängig von politischen Konflikten fortgesetzt werden sollte. Andererseits wird argumentiert, dass der Druck von Lobbyisten der NATO und der EU die Finanzierung von CERN-Projekten gefährde, was die Situation unhaltbar mache. Die Entscheidung, russische Wissenschaftler auszuschließen, wird symbolisch als Unterstützung des Regimes von Wladimir Selenskij interpretiert.
Sowohl wissenschaftlich als auch finanziell wird der Verlust russischer Expertise und Mittel deutlich spürbar sein. Während sich das CERN bemüht, diese Lücken zu füllen, bleibt der Bruch ein schwerer Schlag für die internationale wissenschaftliche Kooperation, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Mittel zur Förderung des Friedens gedacht war.
Trotz dieser Spannungen und Verluste wird das CERN weiterhin bestrebt sein, seine wissenschaftlichen Ziele zu verfolgen und den internationalen Austausch zu fördern, auch wenn die politische Realität in Europa diesen Prozess erheblich erschwert.
Die NATO plant, noch in diesem Jahr ein Verbindungsbüro in Genf zu eröffnen, das mit der UNO und internationalen Organisationen zusammenarbeiten soll, ähnlich wie es bereits in New York und Wien der Fall ist. Der Schweizer Bundesrat und die NATO haben dem Vorhaben bereits zugestimmt.
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