Was die Schweizer Wirtschaft in dieser Woche bewegt
Swisscom riskiert Milliardenübernahme von Vodafone Italia trotz staatlicher Warnungen
Die Ankündigung der Swisscom, das gesamte Geschäft von Vodafone in Italien zu erwerben, stößt auf breite Kritik und Bedenken in der Öffentlichkeit. Insbesondere der Bundesrat sieht sich gezwungen, einzugreifen, da diese geplante Übernahme gegen strategische Vorgaben verstößt, die besagen, dass die Swisscom keine Beteiligungen im Ausland erwerben darf, die den Charakter eines Grundversorgungsauftrags haben.
Diese Entscheidung birgt politische Risiken, insbesondere wenn der zweitgrößte Mobilfunkanbieter auf dem italienischen Markt ausfällt. Zweifel an der Rentabilität solcher Expansionspläne werden laut, da frühere Übernahmen wie die von Fastweb hohe Verluste verursachten. Auch die finanzielle Situation der Swisscom gibt Anlass zur Sorge, da hohe Goodwill-Werte in den Büchern stehen und die Qualität der Dienstleistungen im Inland unter den neuen Übernahmen leiden könnte.
Ermotti kritisiert Politik in Europa und warnt vor der Übermacht der US-Banken
Scharfe Kritik aus Zürich: UBS-Chef Sergio Ermotti äußert sich ungewöhnlich offen zur Politik und Aufsicht in Europa. Seit seiner Rückkehr an die Spitze der Bank prangert er den Umgang der politischen Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden mit den Banken an. In einem Interview mit der Financial Times betont Ermotti, dass übermäßig strenge Regulierungen die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Banken gefährden. Europa habe nahezu sämtliche Möglichkeiten genutzt, um das Wachstum und den Erfolg der Banken zu hemmen.
Europa hat alles unternommen, um es den Banken zu verunmöglichen, grösser und erfolgreich zu sein
Besonders hervorgehoben wird von ihm, dass eine Übernahme der Credit Suisse durch die UBS unter normalen Umständen undenkbar gewesen wäre und der Staat die UBS zur Übernahme drängte. Es sei bedauerlich, dass erst eine Krise notwendig war, um sinnvolle Veränderungen herbeizuführen. Die Fusion der beiden Banken zur größten Vermögensverwaltungsgesellschaft der Welt und einem beherrschenden Akteur im Schweizer und europäischen Bankensektor erfolgte in einer Phase wirtschaftlicher Belastungen. Ermotti sprach auch über seine Rolle bei der Auswahl eines Nachfolgers und betonte die Bedeutung von Kandidaten mit einem umfassenden Verständnis für das Bankgeschäft. Laut dem Finanzportal InsiderParadeplatz könnte es möglicherweise Andrea Orcel sein. Der ehemalige Trading-Chef der UBS wurde letztes Wochenende in Zürich gesehen, so spekuliert InsiderParadeplatz über Orcels mögliche Ernennung zum neuen Spitzenmann der UBS.
Leonteq-Geldwäschevorkehrungen unter der Lupe: Nach Deutschland nun auch in Frankreich im Fokus
Das Finanzportal InsideParadeplatz schickt die Aktien von Leonteq auf ein neues Tief, nachdem veröffentlicht wurde, dass das Unternehmen unter Druck gerät, da es in Frankreich wegen des Verdachts auf Geldwäsche ins Visier geraten ist. Dies markiert bereits seit zwei Jahren die Spitze der Probleme des Unternehmens. Die Aktie tauchte stark ab. Dieser jüngste Vorfall reiht sich ein in eine Serie schwerwiegender Vorwürfe gegen das einst erfolgreiche Unternehmen, das in den letzten Monaten bereits dreimal vor Gewinneinbrüchen warnen musste.
Kryptowährungen weiter auf Höhenflug: Schweizer Banken lassen Kunden mit Bitcoin handeln
Da die Kryptowährung Bitcoin von Rekord zu Rekord eilt und die Marke von 80.000 Dollar ins Visier nimmt, haben Schweizer Banken wie Postfinance und Kantonalbanken den Handel mit Kryptowährungen für ihre Kunden ermöglicht. Diese neuen Dienstleistungen sollen einen sicheren und einfachen Zugang zum Kryptomarkt bieten. Die Banken betonen die Sicherheit der Transaktionen und Aufbewahrung von Kryptogeldern, warnen jedoch gleichzeitig vor den Risiken von Wertverlusten. Postfinance empfiehlt ausdrücklich, nur Geld zu investieren, das man bereit ist zu verlieren. Neben Postfinance bieten auch andere Banken wie Kantonalbanken und Swissquote ähnliche Dienstleistungen an, wobei die Unterschiede in den Angeboten vor allem in den Details der Transaktionsabwicklung und der Sicherheitsvorkehrungen liegen.
Martin Schlegel gilt als Favorit für die Nachfolge von Thomas Jordan als SNB-Chef
Der Rücktritt des angesehenen Notenbankers Thomas Jordan wirft die Frage nach seiner Nachfolge an der Spitze der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf. Jordan wurde für seine erfolgreiche Bekämpfung von Inflationen gelobt und genoss Anerkennung in der Welt der Notenbanken. Während seiner Amtszeit hat er die Inflationsrate in der Schweiz stabil gehalten. Dennoch gab es auch kritische Stimmen, insbesondere im Zusammenhang mit seiner Bewältigung der Credit Suisse-Krise im Jahr 2023. Seine Amtszeit war nicht frei von Kontroversen, insbesondere aufgrund der CS-Krise und der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Jahr 2015. Nun, da Jordan zurückgetreten ist, stellen sich Fragen nach seiner Nachfolge. Obwohl sein Vizepräsident Martin Schlegel als potenzieller Kandidat gehandelt wird, ist die Frage nach Jordans Nachfolge noch ungelöst. Trotz der zunächst ruhigen Reaktion der Märkte auf Jordans Rücktritt bleibt die Frage nach seiner Nachfolge ein wichtiger Aspekt für die Zukunft der SNB.
Flughafen Zürich im Jubiläumsjahr mit deutlich mehr Gewinn
Im Jahr 2023 setzte der Flughafen Zürich seinen bemerkenswerten Weg der Erholung von den Folgen der Corona-Krise fort, indem der Flughafenbetreiber einen deutlichen Anstieg des Umsatzes verzeichnete und den Gewinn beträchtlich steigerte. Dies verspricht eine erfreuliche Perspektive für die Aktionäre in Form einer erhöhten Dividende. Der Umsatz verzeichnete infolge des kräftigen Anstiegs der Passagierzahlen einen beachtlichen Zuwachs von 21 Prozent auf 1,24 Milliarden Franken, wobei sogar das Niveau von 2019 übertroffen wurde.
Die Passagierzahlen stiegen um 28 Prozent auf 28,9 Millionen, wobei CEO Lukas Brosi die gestiegene Reisefreude und die hohe Nachfrage nach internationalen Reisen in der Bevölkerung hervorhob. Für das laufende Jahr prognostiziert der Flughafenbetreiber weitere Zuwächse bei den Passagierzahlen, den Erträgen und dem Konzerngewinn, wobei rund 30 Millionen Passagiere erwartet werden, was 95 Prozent des Niveaus von 2019 entspricht. Der Flughafenbetreiber zeigt sich auch für das laufende Jahr zuversichtlich, mit einer erwarteten Steigerung der Passagierzahlen und des Umsatzes sowie einem höheren Gewinn für das Jahr 2024.
Nationalrat fordert Öffnung von lokalen Geschäften an Sonntagen
Der Nationalrat hat mit einer Motion aus den Reihen der FDP zugestimmt, lokale Geschäfte an Sonntagen zu öffnen. Diese sollen jedoch nur ein Lebensmittelladen-Sortiment und eine begrenzte Anzahl von Angestellten haben dürfen. Die genauen Ladenöffnungszeiten sollen von den Kantonen festgelegt werden. Der Motionär, Philippe Nantermod (FDP/VS), argumentierte, dass kleine Geschäfte in Dörfern benachteiligt seien und Sonntagsverkäufe eine Möglichkeit darstellen würden, ihre Existenz zu sichern. Die Motion wurde trotz Ablehnung des Bundesrats angenommen und geht nun an den Ständerat. Die Diskussion um Sonntagsarbeit im Detailhandel wird somit weiter angereichert, wobei die Gewerkschaft Unia und die SP Widerstand ankündigen.
Mehr zum Thema – Russlands Außenministerium bestellte Schweizer Botschafterin in Moskau ein
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.