Studie: Wohltätigkeit in Russland nimmt zu

In der russischen Bevölkerung steigt die Wohltätigkeit. Das zeigt eine Studie des russischen Analysezentrums NAFI, das eine Umfrage in 50 Regionen des Landes durchgeführt hat. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Anzahl wohltätiger Menschen von 46 auf 57 Prozent gestiegen.

Eine Umfrage des Analysezentrums NAFI hat ergeben, dass die Zahl der Russen, die Geld für wohltätige Zwecke spenden, von 46 Prozent im Jahr 2018 auf 57 Prozent im Jahr 2019 gestiegen ist. Die meisten der Befragten spenden, indem sie bedürftigen auf der Straße Kleingeld geben (60 Prozent).

Die Studie ergab, dass jeder Zehnte (elf Prozent) in den letzten zwei oder drei Jahren regelmäßig für wohltätige Zwecke gespendet hat, während mehr als ein Drittel (36 Prozent) sporadisch wohltätige Hilfe geleistet hat. Zehn Prozent haben mindestens einmal Geld gespendet. Bis zu 42 Prozent haben noch nie Geld für wohltätige Zwecke gespendet, und ein Prozent konnte die Frage nicht beantworten.

Bettlern auf der Straße Geld zu geben, ist nach wie vor die beliebteste Art, Wohltätigkeit zu zeigen. Etwa 60 Prozent geben Bedürftigen Geld auf diese Art. Im Allgemeinen sank die Zahl der Menschen, die Spenden leisten, in drei Jahren um zehn Prozentpunkte. Darüber hinaus haben spezielle Spendeboxen an Attraktivität verloren und werden seltener genutzt: In den Jahren 2016 und 2018 wurden sie von 36 beziehungsweise 38 Prozent der Geber genutzt – in diesem Jahr waren es nur 26 Prozent. Auch das Spenden per SMS wir deutlich weniger. Der Anteil dieses Segments sank von 35 Prozent im Jahr 2016 auf 27 Prozent im Jahr 2019.

Die Zahl derjenigen, die in den letzten zwei oder drei Jahren von ihrem Privatkonto aus Überweisungen auf gemeinnützige Konten getätigt haben, stieg aber von zehn Prozent im Jahr 2016 auf 14 Prozent im Jahr 2019.

Die Umfrage wurde im September unter 1.600 Personen über 18 Jahren in 50 russischen Regionen durchgeführt. Die statistische Fehlerquote lag unter 3,4 Prozent.

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